Krefeld Café im Kaiser-Wilhelm-Museum: Küche ausgeräumt, Zukunft offen

Am Montag wurden die großen Küchengeräte abtransportiert. Das Kaiser-Wilhelm-Museum steht nun ohne Gastronomie da. Die Stadt ist ratlos.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Am Sonntag öffnete das Museumscafé „Keld“ noch ganz normal. Was die Gäste nicht wissen: Es ist das letzte Mal, dass die Museumsgastronomie geöffnet hat. Nachbarn beobachten am Sonntagabend, wie die Einrichtung des Cafés, auf der Rückseite des Kaiser-Wilhelm-Museums, ausgeräumt, in Autos gepackt und weggefahren wird.

Am Montag wurden die großen Küchengeräte abtransportiert. Am Vormittag hatte sich Café-Betreiber Keld Matthiesen mündlich bei der Stadt erklärt, aber keine Begründung für das vorzeitige Aus genannt. Alle Beteiligten zeigen sich von der Entwicklung überrascht. Die Stadt hatte im Vorfeld keine Anzeichen für die Schließung gesehen. Nun muss schnellstmöglich eine Zwischenlösung gefunden werden.

Die Stadt sei bemüht, einen neuen Betreiber für das Museumscafé zu finden. Seit Montag gebe es „eine Einschränkung des Serviceangebotes für die Besucher und Gäste des Museums“, so Stadtsprecher Dirk Senger.

Die Museumsgastronomie hatte einen Monat nach der Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums den Betrieb aufgenommen — der Museumsumbau hatte sechs Jahre gedauert und knapp 18 Millionen Euro gekostet. Bei der Eröffnung des Cafés im August 2016 wurden die Verträge für fünf Jahre unterzeichnet. Nun ist schon nach knapp eineinhalb Jahren Schluss. Gegenüber der WZ nannte Matthiesen keine Gründe, nur dass er jetzt seine Ruhe brauche.

Auf 170 Quadratmetern Restaurant- und knapp 300 Quadratmetern Außenfläche bot Keld Matthiesen saisonal wechselnde Speisen an. Im Angebot waren Bio-Fleisch und fairgehandelter Kaffee aus Südamerika. Die Nachbarschaft am Karlsplatz zeigt sich enttäuscht und besorgt. Nun gebe es noch weniger Angebote rund um das Museum.