Krefelds neue Quartiere: Marketing kreiert Königsviertel und Kulturachse

Das Stadtmarketing hat sich beim Konzept der neuen Beschilderung von einer Neusser Firma beraten lassen, die neue Orientierungspunkte kreiert hat. Die Bezirksverordneten Mitte haben ein Riesenproblem damit.

Krefeld. Schon mal was vom Königsviertel gehört? Oder von der Krefelder Kulturachse? Kein Problem. Hatten die Bezirksverordneten in Mitte auch nicht, bis die Pläne für die neue Tourismusbeschilderung jetzt vorgestellt wurden. Und sie haben ein Riesenproblem mit den genannten neuen Quartieren, die Krefeldern und Auswärtigen den Weg weisen sollen, mit denen aber nicht mal die Krefelder etwas anfangen können. Tenor quer über alle Fraktionen: „Wenn wir Besuchern selbst nicht erklären können, was oder wo das Königsviertel ist, macht das keinen Sinn.“

Hintergrund: Das Stadtmarketing hat sich beim Konzept der neuen Beschilderung von der Neusser Firma IGS mbH/Verkehrsplanung und Beratung“ beraten lassen, die diese neuen Orientierungspunkte kreiert hat.

Bezirksvorsteherin Gerda Schnell hat wenig Verständnis dafür: „Auch alle anderen Bezirksverordneten sind mehr oder weniger entsetzt über die vorgelegten Entwürfe, unabhängig von ihrer politischen Couleur. Das war beeindruckend. Man kann der Innenstadt doch nicht einfach irgendwelche erfundenen Namen überstülpen. Kein Krefelder kann mit ,Königsviertel’ etwas anfangen, mit ,Stadtachse’ erst recht nicht. Noch nie zuvor ist in der Seidenstadt von einer ,Kulturachse’ die Rede gewesen, schon gar nicht im Zusammenhang mit dem Nordwall. Altbewährte Begriffe wie ,die Wälle’, Bismarckviertel, Kronprinzenviertel, Schinkenplatz und Samtweberviertel kommen in der Auflistung überhaupt nicht vor.“

Die Stadt verteidigt Königsviertel und Co.: „Die neue Beschilderung soll aktueller, zeitgemäßer und vor allem einfacher sein. Die Bezeichnungen der Bereiche stammen aus dem ,Identitätsstiftenden Gestaltungskonzept für die Krefelder Innenstadt’.“ IGS habe dies weiterentwickelt und „Hauptzielbereiche“ herausgearbeitet. mip/Foto: Andreas Bischof