Polizei Warum die Jagd nach Einbrechern für die Polizei eine Herausforderung ist

Gute Nachricht: Die Aufklärungsquote liegt im ersten Halbjahr 2017 hoch. Laut Polizei bleibt es aber schwierig, Täter zu identifizieren.

Foto: Jochen Tack

Krefeld. Täglich klingeln in der Südwache an der Hansastraße die Telefone. Jeder Hinweis zu Einbrüchen zählt für die Ermittler vor Ort. Weitere Teams der Polizei sind auf den Straßen unterwegs. Zu Fuß, im Streifenwagen. Viele in zivil, um möglichst unauffällig zu bleiben. Sie observieren Straßenzüge in der City sowie in Fischeln, Oppum, Cracau, Uerdingen, Inrath/Kliedbruch sowie im Süden und Westen Krefelds.

Verdächtige Beobachtungen werden notiert, gemeldet, später ausgewertet. Sie helfen den Beamten, den Einbrechern auf die Spur zu kommen. Gut acht Stunden ist die Polizei bei solchen Sondereinsätzen unterwegs, die dieses Jahr bereits achtmal stattgefunden haben und dazu beitragen sollen, die Aufklärungsquote im Bereich des Wohnungseinbruchs weiter zu verbessern.

Diese liegt im ersten Halbjahr 2017 bei 23,9 Prozent. Bei insgesamt 280 Wohnungseinbrüchen- und versuchen zwischen Januar und Juni bleiben immer noch etwa 214 Delikte unaufgeklärt. Doch warum ist die Suche nach den Tätern so schwierig? Die Polizei tut sich mit einer umfassenden Antwort auf diese Frage schwer. „Einen Tatverdächtigen zu überführen ist bei Einbruchsdelikten für die Polizei nicht einfach“, erklärt ein Polizeisprecher.

Die Tätergruppen trennen sich in lokale Einbrecher und reisende Gruppen. Gerade zu den überregional agierenden Tätern habe die Polizei kaum Bezugspunkte, sagt der Sprecher. Behörden- und länderübergreifend versuchen die Beamten, Hinweise zusammenzutragen. Eine Sisyphus-Aufgabe. Bereits seit Ende 2011 wurde in Krefeld deshalb die Ermittlungsgruppe Dämmerung ins Leben gerufen. Das Ermittlungsteam koordiniert die Suche nach den Einbrechern direktionsübergreifend, wertet alle Hinweise aus. Vor allem die örtliche Täterszene haben die Ermittler dabei im Blick.

Dabei ist die Aufklärungsquote im ersten Halbjahr 2017 deutlich besser als etwa 2011 (8,6 Prozent), 2012 (9,3) und 2015 (10,9). Deutlich mehr als rund ein Viertel der Taten aufgeklärt zu haben, kann keine Polizeibehörde in den großen Städten in Nordrhein-Westfalen vorweisen.