Was sind die Pinguine Krefeld wert?

Chef der Bau GmbH kritisiert verdeckte Subventionen.

Ein Kommentar von Rolf Eckers.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Dass Krefeld ein Eishockey-Standort mit großer Tradition ist, wird niemand ernsthaft bestreiten. Und dass die Pinguine in dieser Stadt mehr sind als irgendein Verein, spüren selbst Zugezogene schnell. Eishockey — das bedeutet Emotion pur. Grenzenlose Freude oder totale Trauer, riesige Begeisterung oder tiefe Enttäuschung. Und es bedeutet Identifikation. Die Pinguine kommen aus Krefeld, aus meiner Stadt. Eishockey — auch ein Stück Heimat.

Dass sich Krefeld diesen Werbeträger etwas kosten lässt, versteht sich von selbst. Zum Beispiel über Sponsorengelder. Ob Sparkasse, Stadtwerke, Wohnstätte oder Bau GmbH — Unternehmen, die mehr oder weniger zum Konzern Stadt gehören, unterstützen die Profis auf dem Eis. Die Firmen reden nicht gerne darüber, wie viel Geld Richtung Pinguine fließt. Mehr Transparenz wäre schön, zwingend ist sie an dieser Stelle nicht, weil das Schweigen über Werbeausgaben üblich ist.

Anders sieht das aus, wenn die Stadttochter Seidenweberhaus GmbH auf Einnahmen verzichtet. Genau darum geht es beim König-Palast. Die Pinguine zahlen eine Hallenmiete, die die Kosten bei weitem nicht deckt. Die Lücke muss der Krefelder Steuerzahler schließen. Thomas Siegert, Chef der Bau GmbH, liegt völlig richtig, wenn er an dieser Stelle mehr Transparenz fordert. Subventionen für die Pinguine müssen klar beziffert werden. Nur dann lässt sich darüber in der Öffentlichkeit ehrlich diskutieren.

Um den Haushalt auszugleichen, stehen in Krefeld heftige Einschnitte und vermutlich auch höhere Steuern an. Ob es in dieser schwierigen Situation eine Mehrheit dafür gibt, Profi-Eishockey weiter zu subventionieren, wird sich dann im Rat zeigen. Vorher müssen aber alle Zahlen auf den Tisch.