Stattdessen Kaufland? Kartellamt erlaubt Übernahme von Real-Markt in Krefeld

Krefeld · Auch der Real-Markt an der Mevissenstraße in Krefeld darf übernommen werden. Stattdessen könnte am Standort ein Kaufland entstehen.

Das Logo der Real SB-Warenhauskette steht hinter Einkaufswagen.

Foto: dpa/Martin Gerten

Auch der Real-Markt an der Mevissenstraße in Krefeld könnte zu Kaufland werden - das geht aus einer Entscheidung des Bundeskartellamts hervor. Das Bundeskartellamt hatte grünes Licht für die Übernahme von bis zu 92 Real-Märkten durch den Wettbewerber Kaufland gegeben. Die Supermarktkette Globus bekam die Freigabe für den Erwerb von 24 Real-Standorten. Auch Edeka ist am Erwerb von bis zu 72 Real-Filialen interessiert.

Laut Mitteilung des Kartellamts wurde der Kauf „von bis zu 92 Real-Standorten durch die zur Schwarz-Gruppe gehörende Kaufland“ vom Finanzinvestor SCP „unter Bedingungen freigegeben“. Gleichzeitig gab das Amt die Übernahme von bis zu 24 Real-Standorten von SCP durch die Globus Gruppe frei.

Übernahme des Real-Standorts in Krefeld gilt als unbedenklich für Wettbewerb

Der Standort an der Mevissenstraße in Krefeld wird im entsprechenden Beschluss der Behörde in einer Liste mit insgesamt 58 Standorten geführt, bei denen durch die Übernahme „keine erhebliche Behinderung“ des „wirksamen Wettbewerbs“ festgestellt wurde. Die Begründung: Der „Marktanteil der Zusammenschlussbeteiligten inklusive Zuwachs liege unter 25 Prozent“.

Zur Schwarz-Gruppe gehört auch Lidl

Die Schwarz-Gruppe ist nach Angaben des Kartellamts mit einem Umsatz von 113 Milliarden Euro „europaweit der mit Abstand größte Lebensmitteleinzelhändler in Europa“. Kaufland betreibe rund 670 SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte. Zur Schwarz-Gruppe gehört auch Lidl. Globus betreibe in Deutschland 47 SB-Warenhäuser mit einem Umsatz von 4,5 Milliarden Euro in Deutschland.

Der russische Real-Eigentümer SCP hatte die angeschlagene SB-Warenhauskette mit ihren rund 270 Märkten von der Metro im vergangenen Jahr erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen.

Real hatte zuletzt weitere Schließungen öffentlich gemacht

Die SB-Warenhauskette Real hatte zuletzt die Schließung von 10 weiteren Filialen angekündigt. Die Filialen in Ansbach, Dortmund-Eving, Haßloch, Kenn, Maintal, Mönchengladbach-Neuwerk, Neustadt an der Aisch, Villingen-Schwenningen, Hannover-Linden und Cuxhaven werden am 30. September den Betrieb einstellen, wie die Handelskette am Mittwoch mitteilte. Es gebe keine wirtschaftliche Perspektive mehr für die betroffenen Märkte und es habe sich trotz intensiver Bemühungen auch kein Interessent für eine Übernahme der Standorte gefunden, betonte das Unternehmen.

Weitere Schließungen sind nicht ausgeschlossen. Denn SCP hatte bereits bei der Übernahme von Real signalisiert, dass rund 30 Geschäften das Aus drohe. Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte Real in einem ersten Schritt die Schließung von acht Filialen zum 31. Januar angekündigt.

(red/dpa)