100 Jahre alt: Das Parkhotel im Wandel
Direktor Henning Michel möchte den Charakter des 100 Jahre alten Hauses bewahren und es dennoch behutsam modernisieren.
Krefeld. Auf den Lorbeeren der Vergangenheit möchte sich Henning Michel nicht ausruhen. „Wir sind bekannt und beliebt bei der älteren Generation, müssen aber auch an unsere Gäste von morgen denken“, sagt der Direktor des Mercure Parkhotel Krefelder Hof.
Den individuellen Charme und Charakter des Hauses will er deshalb erhalten, aber auch gleichzeitig den Erfordernissen eines modernen Kettenhotels gerecht werden. Dies zeigt sich auch bei vielen nostalgischen Programmpunkten einschließlich der Ausstellung, mit denen das Vier-Sterne-Hotel sein 100-jähriges Bestehen feiert.
Ein Spagat, der gar nicht so einfach zu bewältigen ist: Laut des stellvertretenden Direktors Sascha Hampe sind 75 Prozent der Übernachtungsgäste Geschäftskunden. Die übrigen verbringen ihre Freizeit in Krefeld und Umgebung. Allerdings hebe sich das Krefelder Traditionshaus von anderen Kettenhotels ab, weil es mit der Stadt verwurzelt sei.
Das sei unter anderem daran zu erkennen, dass im Restaurant Brasserie „La Provence“ 75 Prozent der Gäste aus Krefeld und Umgebung kommen. Auf dieser hohen Akzeptanz lasse sich aufbauen. Henning Michel, der in leitender Funktion zuvor in Hotels in Aachen, Koblenz und München tätig war und seit Oktober 2010 das Parkhotel leitet, ist überrascht:
„Dass ein Hotel so sehr in einer Stadt verwurzelt ist, habe ich in einem Kettenhotel noch nie erlebt, aber es macht mir viel Freude.“ Außergewöhnlich sei es zum Beispiel, dass kürzlich ein Abiturball mit 350 Personen gefeiert wurde.
Michel will den Anteil der privaten Freizeitgäste weiter erhöhen. Dafür werbe man unter anderem über den Niederrhein-Tourismus, etwa mit der Floriade in Venlo. Ein neues Angebot sind die vielen Fahrräder vor der Tür, die Gäste für Touren ausleihen können. Dabei denken die Verantwortlichen vor allem auch an jüngere Gäste und deren Bedürfnisse.
So wurden für den Tag der offenen Tür 600 Kandidaten zwischen 18 und 40 Jahren eingeladen, die als mögliche Neukunden in Frage kommen. Das Hotel bietet regelmäßig attraktive Konditionen für eine bestimmte Klientel wie Paare an — sei es für Übernachtungen oder zum Essen. Geplant ist auch ein Silvester-Ball.
Doch auch die vielen Netzwerke und Vereine aus Stadt und Umgebung hat Michel im Visier. „Seit einem halben Jahr bin ich dabei, Kontakte zu knüpfen. Es gibt hier so viele interessante Unternehmen und Clubs.“ Einen guten Anteil am Erfolg sehen die Verantwortlichen in ihrem Personal und der Mitarbeiterbindung. Rund 60 Prozent der Beschäftigten sind schon fünf Jahre und länger dabei.