Onlinehandel Amazon stellt in Krefeld noch 100 Leute ein

250 Mitarbeiter sind bereits in dem Amazon-Sortierzentrum im Krefelder Hafen beschäftigt, das jetzt eröffnet worden ist. Es gibt noch freie Stellen.

Foto: abi

Krefeld. Das erste Sortierzentrum des amerikanischen Online-Versandhändlers Amazon in Deutschland steht in Krefeld am Wendebecken des Rheinhafens. Es ging bereits vor einigen Monaten an den Start. Doch erst am Mittwoch wurde es offiziell eröffnet. Für den Standort spricht laut Andreas Marschner, Vizepräsident Europa: „Krefeld liegt im Mittelpunkt von Europa, ist ein zentraler Standort mit guten Verkehrsanbindungen. Man ist schnell in den Nachbarländern und hat ein großes Potenzial an motivierten Mitarbeitern.“

250 davon gibt es bereits in Krefeld, weitere 100 neue Arbeitnehmer sollen folgen. Marschner hat ganz genaue Vorstellungen: „Wir wollen das kundenorientierteste Unternehmen der Welt werden.“

24 500 Quadratmeter Gesamtfläche haben die Hallen, in denen jedes Päckchen in die Hand genommen wird. „Die Mitarbeiter sorgen an Fließbändern dafür, dass die ankommenden Pakete für den weiteren Versand sortiert werden.“ In Krefeld kommen beispielsweise Sendungen aus den 20 europäischen Logistikzentren wie Leipzig, Breslau oder Prag per Lastwagen an. Die Fahrzeuge docken an eine Halle an, werden entladen. Die Päckchen werden auf Fließbänder gelegt und dann allesamt per Hand nach Postleitzahlen sortiert, die sich in vier Zielbereiche aufteilen. Danach werden sie wieder in riesige Kartons gelegt, die mit elf Kurierdiensten zu Lieferpartnern wie DHL oder Hermes an 25 Verteilzentren in Deutschland gefahren werden. Dort geht es abschließend in den Wagen und zum Kunden.

Wie groß der Päckchenberg ist, der durch die Krefelder Hallen geschleust wird, beschreibt Marschner so: „In der arbeitsreichen Weihnachtszeit werden hier täglich rund 200 000 Päckchen sortiert, in der Woche eine Million.“ Die meisten Sendungen im Jahr werden von den Kunden am dritten Adventssonntag bei schlechtem Wetter angeklickt und auf die Reise geschickt.

OB Frank Meyer kann sich nur freuen: „Schön, dass Sie sich entschieden haben, an den Krefelder Hafen zu ziehen“, erklärt er. „Das Land hier war öd und leer, jetzt stehen hier Hallen, in denen Menschen arbeiten — Leute, die es oft nicht auf Anhieb schaffen, Arbeit zu finden und damit Einkommen zu erhalten.“ Er plädierte für weitere Ansiedlungen, auf dass andere Unternehmen folgten.

Es habe auch Bedenken gegeben, dass viel Logistik auch viel Verkehr nach sich ziehe und wenig dabei herauskomme, berichtet der OB weiter. „Aber wir haben nur positive Erfahrungen gemacht. Das Problem, dass der Lkw-Verkehr zu Schwierigkeiten führen könnte, haben wir an Amazon weitergegeben und sie sind den Menschen positiv entgegen gekommen. Amazon ist ein Meilenstein im Hafen.“