Call-Center in Krefeld macht dicht
Die Telekom informiert die 100 Mitarbeiter am Freitag im „Krefelder Hof“.
Krefeld. Seit Donnerstag Nachmittag ist es Gewissheit: Die Telekom wird bis spätestens 2010 ihr Call-Center im Gebäude am Jungfernweg aufgeben. 100 Mitarbeiter sind hier vom Sparkurs des aus Krefeld stammenden Vorstandsvorsitzenden Obermann betroffen, bundesweit sind es 8000.
Heute von 15 bis 16 Uhr wird die Geschäftsführung die Belegschaft im Mercure Parkhotel Krefelder Hof (Uerdinger Straße) informieren und ihre Vorstellungen über Härtefallregelungen und "gleichwertige Arbeitsplatzangebote" an anderen Standorten verkünden.
Da auch das Call-Center Mönchengladbach (200 Mitarbeiter) dicht gemacht wird, müssten Mitarbeiter aus Krefeld künftig nach Düsseldorf, Bochum, Recklinghausen oder Dortmund fahren.
"Das ist doch Utopie", sagt Manfred Genescher, freigestelltes Telekom-Betriebsratsmitglied und Vorsitzender des Verdi-Bezirksfachbereichs Krefeld/Mönchengladbach, "bei den meisten Beschäftigten handelt es sich um Frauen in Teilzeit, die wegen ihrer Familienverhältnisse auf die Arbeit angewiesen sind. Die können nicht einfach in eine andere Stadt versetzt werden."
Genescher vermutet, dass sich das Unternehmen von altem Personal trennen und neues an den gestärkten Standorten zu schlechteren Konditionen einstellen will. Im übrigen spare die Telekom derzeit an allem: "Katinen werden geschlossen, und von Betriebskindergärten sind wir ganz weit entfernt." Von Krefeld aus werden ausschließlich Privatkunden betreut.
Durch die Reduzierung der bislang bundesweit 39 Standorte auf 24 (in NRW bleiben neun Standorte übrig) werden weitere Immobilien frei. Ob die Telekom das kleine Hochhaus am Jungfernweg in Zukunft noch benötigt, ist derzeit noch unklar, so der Betriebsrat.