Vom Labor zur Präsentation
Zehn Gymnasiasten lernen die Arbeit des Chemielaboranten kennen. Im Lehrgang von Lanxess entwickeln sie auch eigene Ideen.
Krefeld. Eine klare, pinke Flüssigkeit im Erlenmeyer-Kolben wird mit einem Heizpilz auf 50 Grad erhitzt, gleich in zehnfacher Ausführung. Vor jeder Apparatur steht ein Gymnasiast in Kittel und mit Schutzbrille, und beobachtet Thermometer und ein Röhrchen mit Ammonium-Phosphat.
Zum ersten Mal bietet der Chemiekonzern Lanxess an der Duisburger Straße einen Workshop für naturwissenschaftlich interessierte Schüler an. Fünf Tage ihrer Sommerferien investieren die Teilnehmer, um einen Einblick in die Laborarbeit zu bekommen - und das tun sie gerne:
"Die Arbeit mit Chemikalien macht mir wirklich Spaß", erzählt Anna-Franzisca Czernia. Die Schülerin vom Gymnasium am Stadtpark weiß schon, was sie studieren will: "Chemieingenieurwesen für Farben, Lacke und Kunststoffe; das habe ich auch schon in einem Schnupperstudium an der Hochschule Niederrhein kennen gelernt."
Am Workshop nimmt sie teil, um Erfahrung in der Laborarbeit zu sammeln. Ihr Schulleiter hatte sie angesprochen. Wie die anderen Teilnehmer hatte sie sich daraufhin bei Lanxess beworben und wurde genommen: "Wir haben Schüler ausgewählt, die sich für Chemie interessieren und auch sonst gut qualifiziert sind", sagt Lanxess-Sprecher Frank Grodzki.
Ausbilder Klaus Mansfeld ist zufrieden mit den Schülern: "Viele hier haben ja schon erste Erfahrungen mit Chemie gemacht." Im Labor seien die meisten dagegen zum ersten Mal: "Daher dauert der Aufbau der Apparaturen natürlich etwas länger." Ziel sei es, den Schülern den Umgang mit Chemikalien im Labor näher zu bringen und sie für die Arbeit in einem großen Chemiekonzern zu begeistern.
Das Programm besteht aus zwei Teilen: An den ersten beiden Tagen lernen die Schüler das Labor kennen. Im zweiten Teil lernen die Teilnehmer dann auch etwas über Marketing und Verkauf und entwickeln anschließend eigene Ideen für zukunftsträchtige Chemie-Produkte.
In Rollenspielen müssen sie sich dann mit verschiedenen Interessensgruppen wie Umweltschützern, Beratern, oder Bürgerinitiativen auseinander setzten. "Zum Schluss präsentiert jede Gruppe ihre Idee zwei Minuten lang auf dem Zukunftsforum 2008", so Grodzki. Diese Veranstaltung in Leverkusen ist der Abschluss des Workshops.