Naafi-Gelände verkauft: Wittfeld zieht nach Linn
Krefelder Stahlhändler hat den letzten Teil des Linner Grundstücks erworben.
Krefeld. Jetzt kommt Leben in das Gewerbegebiet Linn-Ost an der George-C.-Marshall-Straße zwischen dem Bauhof der Firma Rostek & Pesch und dem Verwaltungsgebäude von Cargill: Mit dem Krefelder Stahlhändler Horst Wittfeld hat der letzte Teil des ehemaligen Naafi-Geländes einen Käufer gefunden.
Der Notar-Termin ist erledigt, die Bauarbeiter sind am Werk.Wittfeld baut zurzeit eine 6000 Quadratmeter große Halle für seinen Bedarf um, dann kann er das Auslieferungslager für verschiedenste Stähle am angemieteten Platz an der Hafenstraße Ecke Düsseldorfer Straße räumen und mit der gewichtigen Ware umziehen.Wenn die Stahlproduktion weltweit boomt, auch in Krefeld, dann wächst auch der Handel mit dem veredelten Eisen.
Über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) erwarb Wittfeld das Gelände. Lange saßen dort die "Navy, Army and Air Force Institutes" (Naafi), die nach dem Zweiten Weltkrieg der Versorgung der britischen Armee und ihrer Angehörigen dienten. Das militärische Gelände gehörte der Bundesvermögensverwaltung.
Nach dem Auszug der Briten übernahm die Krefelder Wohnstätte die Häuser, zeitweilig waren hier bis zu 900 Asylbewerber und Flüchtlinge untergebracht. Als der Platz dafür nicht mehr benötigt wurde, kam die WFG in Aktion: Ein Teil des Geländes ging an die Immobilienbrüder Erdtmann, die auch vermieten, ein weiterer an den Kanalsanierer Antoni Torinese, und ein Teil an den Dampfkesselhersteller Certus, der künftig von der Hafenstraße bis zur George-C.-Marshall-Straße über ein durchgehendes Gelände verfügt.
Mit dem Stahlhandel Wittfeld ist das Gebiet jetzt komplett vermarktet.Horst Wittfeld (59), der von seinem Sohn Philipp (27) unterstützt wird, kann mit der bisher 4,5 Meter hohen Hallendecke nichts anfangen: "Wir brauchen 6,5 Meter Höhe, unter anderem für einen 40- und einen 30-Tonnen-Kran."
Der Stahlhändler, der sein Büro in einer ruhigen umgrünten Villa auf dem Gelände des Großhüttenhofs östlich des Stadtwalds unterhält, bezieht sein Material europaweit und verkauft auch so weit, vor allem an Maschinenfabriken für mechanische Kraftübertragungen, die zum Beispiel Zahnräder oder Windkraftstangen herstellen.Wittfeld hat bei den früheren Deutschen Edelstahlwerken (DEW) gelernt und freut sich, dass die Marke wieder da und auf Umwegen wieder in Krefeld heimisch ist.
Er suchte dringend einen neuen Standort, da sein bisheriges Lager auf dem Gelände der Firma Maluga-Stahl liegt, die gerade verkauft wurde, und insofern die Zukunft der Fläche unklar ist. Für das neue Lager hat Wittfeld noch Kapazitäten in Reserve: 2000 Quadratmeter Halle baut er jetzt noch nicht um.