Europark Fichtenhain Canon bekennt sich zum Standort Krefeld

Krefeld. Es war ein harter Kampf für die Stadtverantwortlichen, Canon mit seiner deutschen Zentrale in Krefeld zu halten. Wirtschaftsförderer Eckart Preen und Oberbürgermeister Frank Meyer ist es zu verdanken, dass der Weltkonzern für Foto-, Print- und Zukunftstechnologien seine Zelte nicht in Mülheim oder Düsseldorf aufgeschlagen hat.

Foto: Dirk Jochmann

Sie überzeugten Geschäftsführer Rainer Führes und Finanzdirektor Dirk Meier mit ihrer Präsentation davon, dass Krefeld die besseren Standortbedingungen hat.

Das Engagement hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Canon Deutschland baut seine Zentrale im Europark Fichtenhain zu einem hochmodernen, visionären Kommunikationszentrum um.

„Die Investitionssumme entspricht der, die ein anderes Unternehmen für eine Neuansiedlung ausgeben müsste“, umschreibt der gebürtige Krefelder Führes die Größenordnung. Bis September sollen vom ehemaligen Océ-Standort Mülheim, der an Aldi-Süd verkauft wurde, weitere 150 Mitarbeiter nach Krefeld umziehen, nachdem zuvor schon 170 Beschäftigte an den Standorten Krefeld und Willich integriert wurden. Dann sind in Fichtenhain 600 Mitarbeiter tätig.

Doch damit nicht genug. Für das in seinen IT-Strukturen neue Umfeld sucht das Unternehmen Management-Talente. „Schon heute ist bei uns die Arbeit papierlos und es gibt Engpässe bei Fachkräften mit SAP- und Oracle-Kenntnissen“, sagt Dirk Meier. Ohne Personalnot könne man bis zu 30 Prozent mehr Umsatz erzielen. „Wir haben das Office neu erfunden“, schwärmt Führes und gibt zusammen mit Meier eine Kostprobe an dreidimensionaler digitaler Präsentationstechnik mit „ausschließlich unseren Produkten“.

Das jetzige Gebäude bleibt erhalten, wird außen gesäubert und erhält im Umfeld weitere Parkplätze. Innen bleibt allerdings nichts, wie es war. Reihum werden die drei sternförmig angeordneten Flügel umgebaut. Das runde Mittelgebäude, das im Erdgeschoss nur als Foyer und darüber als Treppenhaus genutzt wurde, wird zum Kommunikationszentrum. Hier soll eine Art Marktplatz entstehen, mit Kaffeebars und Treffpunkten im Lounge-Stil für kleine Meetings von Mitarbeitern, Kunden und Wissenschaftlern.

Vom Mittelteil zu den Flügelgebäuden hin entstehen verschiedene Center. Aushängeschild wird ein Experience Center, in dem aktuelle Projekte interaktiv vorgestellt werden. Hier sollen pro Monat auch zwei Events stattfinden. Der erste ist bereits mit der Wirtschaftsförderung für Dezember geplant, wenn das Immobilien- und Investorenforum stattfindet. Bis dahin soll der Umbau abgeschlossen sein. Das Unternehmen hat technisch große Ambitionen. „Wir werden in Zukunft an jedem Bild beteiligt sein“, sagt Meier und Führes Vision ist es, „dass in der Radiologie nicht der Patient zum Gerät, sondern das Gerät nach Hause kommt“.

„Es wäre ein herber Schlag gewesen, wenn Canon den Europark Krefeld verlassen hätte“, erklärte Preen. Für Meyer ist das Unternehmen „einer der wichtigsten Imageträger der Stadt mit Vorbildcharakter für andere Ansiedlungen“.