Kraftwerk kommt erst 2020
Verantwortliche rechnen mit einer Verschiebung bis zu drei Jahren. Entscheidung fällt nach der Wahl.
Krefeld/Uerdingen. Eine Entscheidung über den Kraftwerksbau im Chemiepark Uerdingen fällt nun definitiv erst nach der Wahl. Das könnte die bislang für 2016/17 geplante Inbetriebnahme um bis zu drei Jahre verzögern. Grund sind die energiepolitischen Rahmenbedingungen. Sie ließen derzeit keine wirtschaftliche Lösung zu, hieß es von den Verantwortlichen bei Currenta und dem Stadtwerkeverbund Trianel.
Gleichzeitig betonten Currenta-Geschäftführer Günter Hilken und sein Trianel-Kollege Sven Becker, dass der Bau des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks in Uerdingen gemeinsames Ziel bleibe. Man hofft nun auf verbindliche Zusagen der neuen Bundesregierung.
Wichtigste Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Betrieb der Anlage seien eine verlässliche Zusage für die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), eine Befreiung von der EEG-Umlage für selbst erzeugten und genutzten Strom aus KWK-Anlagen sowie ein „Strommarktdesign, das Anreize für die Investition in konventionelle Kraftwerke setzt“.
Beide Partner sind nach wie vor davon überzeugt, dass Krefeld durch die ganzjährige Wärmenutzung ein beispielhafter Standort wäre. Hilken: „Wir wollen, dass dieses Gaskraftwerk gebaut wird.“ Gleichzeitig betont er, dass Currenta derzeit daran arbeitet, die vorhandenen Kesselanlagen zu modernisieren.
Diesen Plan verfolgt der Chemieparkbetreiber unabhängig vom Kraftwerksbau schon länger. So soll die Sicherheit der Energie- und Dampfversorgung der Firmen im Chemiepark garantieren, wenn das Kraftwerk nicht im vollen Betrieb laufen kann oder darf — zum Beispiel wegen des Vorrangs erneuerbarer Energien.
Eigentlich sollte der Startschuss für den Neubau noch vor den Sommerferien fallen. Doch angesichts der Energiepolitik mehrten sich die Zweifel, ob das Projekt derzeit wirtschaftlich darstellbar sei.