Helios in Krefeld Helios bestreitet Stellenabbau bei den Ärzten

Ein Bericht des Fernsehmagazins „MDR exakt“ hat auch Mediziner in Krefeld alarmiert. In dem Beitrag war Anfang April am Beispiel des Herzzentrums Leipzig über angebliche Pläne der Helios-Kliniken in Deutschland berichtet worden, Stellen bei der Ärzteschaft abzubauen.

Das Helios-Klinikum Krefeld am Lutherplatz.

Foto: Andreas Bischof

Einem langjährigen Krankenhausarzt aus Krefeld liegen Informationen vor, wonach auch das hiesige Helios-Klinikum davon betroffen sein soll.

In dem Bericht von „MDR exakt“ wird die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, zitiert. „Wir hören von unseren Mitgliedern aus fast allen Landes-Verbänden, dass im Helios-Konzern Arztstellen eingespart werden sollen“, heißt es dort. „Es scheint so zu sein, dass Helios plant, etwa zehn Prozent der Arztstellen im Konzern abzubauen.“ Dies bedeute, dass die verbleibenden Ärzte dann noch mehr Überstunden leisten müssten.

Ein Arzt aus Krefeld spricht von einem „dividendenbegründeten Personalabbau trotz der Coronabelastung“. Und verweist darauf, dass allein das Leipziger Herzzentrum nach dem MDR-Bericht seinen Gewinn im Vorjahr um 43 Prozent gesteigert habe. Der Konzern Fresenius hatte laut der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit den Helios-Kliniken in Deutschland im Jahr 2020 mehr als 600 Millionen Euro Gewinn gemacht.

„Strukturelle Anpassung“
sei nicht vorgesehen

„Nur mit einem verstaatlichten Gesundheitswesen mit Verzicht auf die unsäglichen jährlichen Gewinnsteigerungen durch Patientenbehandlung kann hier entgegengewirkt werden“, sagt der Krefelder Mediziner. Denn das Vorhalten eines Gesundheitswesens sei eine staatliche Aufgabe der Daseinsfürsorge.

Plant das Helios-Klinikum in Krefeld, das zuletzt Jahresüberschüsse im zweistelligen Bereich erwirtschaftet haben soll, wirklich einen Stellenabbau in der Ärzteschaft? Nach Auskunft von Pressesprecherin Marina Dorsch nicht. „Richtig ist, dass wir freie Stellen im ärztlichen Dienst (natürliche Fluktuation) aktuell mit Augenmaß und angepasst an die reduzierten Behandlungszahlen nicht immer sofort wiederbesetzen“, erläutert sie. Eine „strukturelle Anpassung“ im ärztlichen Dienst sei hier nicht vorgesehen. Das bedeute: „Am Helios Klinikum Krefeld werden selbstverständlich auch weiterhin im ärztlichen Dienst dort, wo Verstärkung benötigt wird, Ärztinnen und Ärzte eingestellt.“

Der Frisenius-Konzern hatte zuletzt in Medienberichten die Notwendigkeit betont, wirtschaftlich arbeiten zu müssen. Dafür brauche es Kostensenkungen. Was das für Helios Deutschland genau bedeutet, wolle der Mutterkonzern am 6. Mai bekannt geben, berichtete zuletzt „MDR exakt“.