Sepa: Kein Zahlensalat bei der Umstellung

Nach der Verlängerung aus Brüssel haben Firmen und Vereine bis August Zeit, sich bei Bankgeschäften auf die neue Nummer einzustellen. Dabei klappt es schon jetzt.

Foto: Angelika Warmuth

Krefeld. Eigentlich sollten Firmen bis zum 1. Februar ihren Zahlungsverkehr an das neue einheitliche europäische System Sepa (Single Euro Payments Area) angepasst haben, während Privatkunden erst bis Ende Januar 2016 umstellen müssen. Die Europäische Kommission hat Betrieben und Vereinen jedoch überraschend eine Fristverlängerung bis August genehmigt. Die WZ hat bei der Sparkasse und der Volksbank stellvertretend nachgefragt, wie die Umstellung läuft.

Die „letzte Galgenfrist“ für Unternehmen wäre laut Peter Bauland von der Sparkasse Krefeld gar nicht nötig gewesen. Die Anpassung sei im Geschäftsbereich vielmehr weit fortgeschritten. Dafür sei eine frühzeitige und intensive Aufklärungskampagne verantwortlich.

Man habe Firmen, Kommunen und Vereine schon im Herbst 2013 zu diversen Informationsveranstaltungen eingeladen. Die Resonanz sei sehr groß gewesen. Darüber hinaus habe die Sparkasse ein Team aus Fachleuten installiert, das online und am Telefon die Kundenfragen beantworte.

Die Inhaber von privaten Konten hätten mit der Anpassung so gut wie keine Probleme, weil die Banken ihren Kunden die Arbeit abgenommen haben. Wer auf seine Überweisung oder Kontoauszüge schaut, findet dort bereits seine neue Nummer vor. Kunden, die Online-Banking bevorzugen, können laut Bauland in der Empfängerbank die Kontonummer per Befehl in die neue Iban-Kontonummer umwandeln.

Jutta Beine, Leiterin Rechnungswesen und Sepa-Beauftragte der Volksbank, begleitet schon seit fast einem Jahr mit einem siebenköpfigen Team die Umstellung. Dieses wird von weiteren 156 Mitarbeitern unterstützt, die auf Sepa geschult und mit einem Leitfaden ausgestattet sind. Alle Kunden wurden angeschrieben, Firmen und Vereine zu Veranstaltungen eingeladen. Aktuell seien bereits etwa 90 Prozent dieser Kundenkonten umgestellt.

Im Rückblick gab es dabei laut Beine nur wenige Probleme. Am häufigsten waren solche, die mit dem Handling der sehr unterschiedlichen firmeneigenen Software-Programme zu tun hatten und mit deren Herstellern geklärt werden mussten. Einige Kunden haben bis zum Ende der Frist abgewartet, ob es nicht noch weitere Erleichterungen gibt wie die Euro-Eilüberweisung, die noch am gleichen Tag über die Bühne geht.

Ein besonderes Herz hat Beine, die selbst ehrenamtlich tätig ist, für die Vereine, in denen es manchmal an Computerkenntnissen fehlt. Dieser Zielgruppe konnte per Online-Banking geholfen werden, um die Daten für Dauerlastschriften softwaregerecht überzuleiten. Etliche Vereine haben den Januar genutzt, um die Jahresbeiträge ihrer Mitglieder noch nach dem alten System einzuziehen und sich so erst einmal Luft für die Umstellung zu schaffen. Viele Privatkunden hätten sich bereits auf Sepa eingestellt.