Siempelkamp: Standort Krefeld wird gestärkt

Jubiläum: Siempelkamp feiert die 125-jährige Erfolgsstory – und kündigt weitere Großtaten an.

Krefeld. Wenn ein Unternehmen zum Jubiläum einen Aufschwung in allen Geschäftsfeldern mit Umsatz- und Auftragsrekorden vermelden kann, lässt es sich gut feiern. So hatte das Krefelder Familienunternehmen Siempelkamp 450 Gäste aus 20 Ländern rund um den Globus in das historische Gebäude der Düsseldorfer Rheinterrassen eingeladen. Drei Tage haben die Festlichkeiten gedauert, zu denen internationale Geschäftspartner, Kunden und Mitarbeiter aus den eigenen Gesellschaften angereist waren.

Auf die Firmen-Chronik ist Hans W. Fechner besonders stolz, greift sich ein Exemplar, entfernt eigenhändig die Schutzhülle, blättert einige Firmenhighlights auf und berichtet von den Leistungen. "Als Gerhard Siempelkamp im Jahr 1883 eine gebohrte, weil dampfdurchlässige Heizplatte erfand und damit eine Revolution in der Textilindustrie auslöste, konnte er noch nicht ahnen, dass er damit den Grundstein unserer Erfolgsstory legte", schwärmt der Vorstandsvorsitzende.

"Bei uns ist alles ,heavy metal’ und hat mit drücken und pressen zu tun. Für den Maschinenbau in der Holzindustrie gilt: Kein Schrank ohne Siempelkamp. Auch für den Energiehunger der Welt sind wir bestens gerüstet," so Fechner.

Doch vom Titel der Chronik "Innovation aus Tradition" findet Fechner schnell zur Realität und Zukunft zurück. Siempelkamp habe sich zu einem "Global Player" entwickelt , das Ergebnis 2007 sogar verdoppelt und boome in allen drei Kerngeschäftsfeldern: Der Maschinen- und Anlagenbau (66 Prozent Geschäftsanteil) mit einer extrem hohen Exportquote von 90 Prozent erlebe gerade eine Renaissance und legte im vergangenen Jahr um 42 Prozent zu.

Aber auch die Gusstechnik (Geschäftsanteil 20%) und die Nukleartechnik (14%) erleben einen kräftigen Zuwachs. Das Geschäft rund um die Energie wird laut Michael Szukala immer wichtiger. Über 7000 Castor-Behälter seien weltweit unterwegs, die Nachfrage nach Windmühlenflügeln steige und für Kernkraftwerke habe man eine Weltneuheit entwickelt - ein Auffangsystem für den Fall der Kernschmelze, so der Geschäftsführer.

Volle Auftragsbücher allerorten, aber trotz neuer Produktionsstätten für Vorprodukte in China und Tschechien bekennt sich Fechner klar zum Standort Krefeld: "In den nächsten drei Jahren investieren wir 30 Millionen Euro in den Maschinen- und Anlagenbau und 25 Millionen in die Gusstechnik."

Und ergänzt: "Der Schlüssel zum Erfolg sind unsere Mitarbeiter." Deshalb setze man auf hochqualifizierte Ausbildung bei Ingenieuren, Technikern und Facharbeitern. Um Nachwuchssorgen beim Fachpersonal auszugleichen, hat man zwei Ingenieurgesellschaften erworben. Ausgebildet wird über dem Durchschnitt in den eigenen Reihen (97 Auszubildende). Um das Know-how weiterzugeben wurde bereits 2006 eine Akademie gegründet. "Als weiteres Weiterbildungs- aber auch Tagungszentrum und Gästehaus haben wir soeben das Kapuzinerkloster an der Hülser Straße erstanden, das wir entsprechend ausbauen werden", verrät der Firmenchef.

Am kommenden Samstag öffnet das Unternehmen seine Tore an der Siempelkampstraße zum Tag der offenen Tür. 1000 Gäste werden erwartet.