Weißert-Bäckereien Weißert-Bäckereien: Die nächste Generation übernimmt

Krefeld · Rudolf und Holger Weißert haben ihre beiden Bäckereien an die nächste Generation weitergegeben. Ein Trio führt nun beide Geschäfte.

Thomas Weißert sowie die Geschwister Christina und Christian Weißert (v. l.) übernehmen gemeinschaftlich die Bäckereien ihrer Väter, die Brüder Holger und Rudolf Weißert, in Forstwald und an der Inrather Straße.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Ein junges Trio führt ab sofort die Geschäfte der beiden Bäckereien Weißert. „Wir wollten gerne übernehmen und haben die Betriebe zusammen gelegt“, sagt Christina Weißert und bezieht in das „wir“ Bruder Christian und Cousin Thomas ein. Mit der Pensionierung ihres Vaters Rudolfs war der Zeitpunkt gekommen. Einige Veränderungen, Umstrukturierungen und Erneuerungen hat es in den vergangenen drei Monaten gegeben.

An der Hückelsmaystraße wurde der Stammsitz gestärkt, der Verkauf an der Inrather Straße bleibt bestehen. „Nun gibt es also drei Geschäftsführer für zwei Geschäfte“, fasst die junge Chefin (33) den Generationswechsel zusammen. „An der Hückelsmaystraße backen wir künftig. An der Inrather Straße verkaufen wir nur.“

Das Trio besitzt die Kompetenz. Die Juniorchefin hat Bürokauffrau gelernt und kümmert sich auch um den Verkauf hinter der Theke. Ihr Bruder Christian (29) ist Bäckermeister und hat zusätzlich eine Kochlehre absolviert. Thomas (26), der Sohn von Holger Weißert, ist Bäcker- und Konditormeister.

Geschäft Hückelsmaystraße wurde vergrößert

Damit der Letztere viel Platz hat, wurde der anliegende frühere Friseursalon zum Betrieb an der Hückelsmaystraße dazu genommen. Dort hat der 26-Jährige jetzt viel Platz, um die beliebte Grillagetorte, Feingebäck und andere Torten herzustellen. Der bestehende Bereich wurde von der neuen Generation modernisiert. „Wir haben die Backstube komplett saniert und auf einen aktuellen Stand gebracht, auch was die Hygiene angeht. Die Inneneinrichtung ist ebenso neu wie der Fußboden und die Thekenanordnung. Jetzt haben wir auch Plätze, wo die Besucher Kaffee und Kuchen zu sich nehmen können und bald auch ein Frühstück mit Rührei und Speck“, sagt Christina Weißert und lacht. Der Koch lässt grüßen.

Zwar sei mit den Jahren immer verbessert und modernisiert worden, doch dies sei der erste große Umbau des Hauses, berichtet Seniorchefin Johanna Weißert (89). „Mein Mann Bredow und ich hatten zuerst einen Pachtbetrieb in Krefeld und zogen 1953 hierher. Im damaligen Neubaugebiet boten wir unsere Brötchen an, aber auch Lebensmittel. Sonst gab es hier kein Geschäft. Wir waren  alleine.“

Bei ihnen sei es ein stetes Wachsen gewesen, das die Arbeit ausgezeichnet habe, berichtet die Seniorin weiter. Heute ist es ein ständiges Kämpfen, findet sie.

1988 übernahm Sohn Rudolf das Geschäft in Forstwald, wurde Innungs-Obermeister für Krefeld, Viersen und Neuss. Bruder Holger (56) richtete sich an der Inrather Straße ein. Sie ließen es sich nicht nehmen, mit einigen Betrieben der Innung hunderte Berliner Ballen zu backen,  an die Kinder jährlich beim „Spiel ohne Ranzen“ zu verteilen oder jüngst vor der Partie Krefeld Pinguine gegen Berliner Eisbären.

„Das werden wir für die Kinder wohl weiter führen“, erklärt Christina Weißert. Nach der ersten Woche in Verantwortung findet sie, es laufe schon richtig gut, die Resonanz der Kunden sei durchweg positiv. Das bestätigt Kundin Gisela Strom: „Wenn ich nach Bayern fahre, muss ich immer Rosinenbrot von Weißert mitnehmen. Ich bin hier immer gerne. Und es ist richtig schick geworden.“

Die junge Chefin findet nicht nur Grillagetorte und Rosinenbrot gut, sondern auch die gesunden Körnerbrote. „Außerdem gibt es dienstags und samstags Brot aus dem Holzofen. Den befeuern wir mit Buchenholz, das für den kräftigen Geschmack sorgt.“ Und der Altbier-Stollen bleibt zur Weihnachtszeit auch im Programm. Falls es noch Anfangsschwierigkeiten geben sollte, dann stehen die Senior-Chefs mit Rat und Tat parat. Doch Rudolph Weißert freut sich jetzt erst einmal auf den Urlaub und das Golfen. „Ich habe meine Lehre mit 14 Jahren begonnen. Nun sind die Jungen dran, früh aufzustehen.“