Wohnen und lernen: Sprachkurs für besseres Zusammenleben

Dieselstraße: Deutsche Annington investiert an „schwierigem Standort“.

Krefeld. Ab Montag beginnt im Hochhaus an der Dieselstraße ein ungewöhnliches Projekt. „Wohnen und lernen“ bietet der Eigentümer Deutsche Annington an. Dahinter verbirgt sich ein Sprachkurs vor allem für Erwachsene mit Zuwanderungsgeschichte. Der Kurs läuft über fast ein halbes Jahr, zweimal wöchentlich (Montag und Mittwoch) über je anderthalb Stunden im Nachbarschaftstreff im dritten Stock des Hauses Nummer 30 — und er ist kostenlos.

„Wir machen das Angebot da, wo die Menschen zu Hause sind“, sagt Marc Frese, Chef der Dortmunder Auslandsgesellschaft Intercultural Academy. Diese führt im Auftrag von Annington ähnliche Projekte bereits in zehn anderen Städten durch. Die Nachfrage sei groß, sagt Frese. „Die Menschen rennen uns die Tür ein.“

Auch in Krefeld sei das so, meinen Alexander Henes und Diane Kamps, die für das DRK den Nachbarschaftstreff für die knapp 300 Bewohner betreuen. „Zwischen 20 und 30 Menschen werden am Start dabei sein.“ Ausgerichtet ist das Angebot, das von einer in Krefeld beheimateten Dozentin umgesetzt wird, am Alltag. Besuche beim Arzt, in der Sparkasse oder am Bahn-Automaten werden sprachlich und teilweise vor Ort durchgespielt.

Nach 20 Wochen sollen sich die Sprachkenntnisse der Teilnehmer deutlich verbessert, aber natürlich keinen akademischen Anspruch haben.

Thomas Mentges, Anningtons Niederrhein-Manager, sieht in dem Kurs einen Teil der Bemühungen der Gesellschaft, Wohnumfeld und Wohngefühl der Mieter zu verbessern. „Wir wissen, die Dieselstraße ist ein schwieriger Standort. Wir investieren um zu stabilisieren und vielleicht eine Wende herbeizuführen.“