Das reine Gewissen

W.Zetti sitzt am Bahnhof und starrt auf den Bahnsteig. Plötzlich treten zwei schwarze Sicherheitsschuhe in sein Blickfeld, die Spitzen zeigen direkt auf ihn — fordernd. Langsam wandert sein Blick nach oben; ein Bundespolizist blickt auf ihn herab: „Guten Tag, allgemeine Personenkontrolle.

Ihren Ausweis bitte.“

W.Zetti gehorcht, der Polizist zückt sein Funkgerät und buchstabiert: „Wilhelm, Zeppelin, Emil, Doppel-Theodor, Ida.“ Als Antwort kommt ein knarzendes Krächzen, der Polizist gibt den Ausweis zurück. Aber jetzt ist W.Zettis Neugier erwacht: „Und?“ „Und was?“ „Hab’ ich was gemacht?“ Schweigen. Der Beamte fixiert W.Zetti unter seinem Bundespolizistenmützenschirm hindurch.

Dann: „Haben Sie was gemacht?“ „Ähm, also. . . nein?“ Wieder schweigendes Fixieren. Und nach gefühlten zehn Minuten: „Dann ist ja gut.“