Yves Chopelin: Der Patron von Uerdingen
Koch Yves Chopelin vom Casino am Rhein feiert ein Jubiläum: Er blickt auf 50 Jahre im Beruf zurück.
Krefeld. Es beginnt am 1. Juli 1963. Yves Chopelin, noch keine 14, startet im Restaurant eines kleinen Hotels mit Namen „La Boule d’ Or“ (Die goldene Kugel) in Belleme in der Nähe von Le Mans seine dreijährige Kochlehre. Jetzt, 2013, blickt der Franzose als Chef des „Chopelin“ an der Casinogasse direkt am Rheinufer in Uerdingen, auf 50 Jahre im Beruf zurück.
Heute ist Patron Yves Chopelin 64 Jahre, hat seinem „Chopelin“ den Zusatz „Der frische Franzose“ gegeben und blickt im Gespräch mit der WZ auf seine beruflichen Stationen zurück. Er wird 1949 in St. Borner in der Nähe von Chartres geboren. Nach seiner Lehre arbeitet zwei Jahre lang als Jungkoch in Paris, im seinerzeit berühmten Fischrestaurant „Prunier“.
Mit 20 Jahren kommt er zum ersten Mal nach Deutschland und arbeitet in Süddeutschland. Es folgen Stellen in einer Pariser Hotelküche („Sofitel“) und 1974, zum ersten Mal als Küchenchef, im Chateau de Marcay in Chinon an der Loire, einem durch seinen Wein bekannt gewordenen Städtchen in der Nähe von Tours.
Da ist er 24 Jahre und gerade frisch verheiratet mit seiner Frau Anita, die aus Hechingen stammt, einer ehemaligen hohenzollerischen Kreisstadt am Westrand der Schwäbischen Alb. „Schon in Paris war ich an einer Stelle als Küchenchef in Deutschland interessiert“, sagt Yves Chopelin.
Das wird von 1976 bis 1980 Wirklichkeit: Viereinhalb Jahre lang arbeitet er in dieser Funktion in Düsseldorf, und zwar in den damaligen „Walliser Stuben“, die seinerzeit zwei Michelin-Sterne hatten und durch Chopelin auch weiter haben.
Es folgt der Schritt in die Selbständigkeit: Drei Jahre ist er Mitinhaber in einem kleinen Restaurant in Mönchengladbach, das „Chopelin“ heißt. Er erlangt einen Michelin-Stern. Die Partnerschaft mit dem Mitinhaber geht nach drei Jahren in die Brüche, Chopelin gibt dort auf und kommt nach Krefeld: Zwölf Jahre lang, bis 1995, ist er Küchenchef und danach Inhaber des Restaurants „Korff“ an Kölner Straße/Untergath. Dort verabschiedet er sich 1995 und wird für sechs Jahre Inhaber des damaligen „St. Urbanshof“ am Ostwall.
Zu Ostern 2001 schließlich beginnt er als Pächter im „Chopelin im Casino“. Später wird der Name im Einverständnis mit den Gebäude-Eigentümern, der Casino-Gesellschaft, in „Chopelin“ abgeändert. Seit kurzem ist nun der besagte Zusatz „Der frische Franzose“ dabei.
Verbunden mit dem Berufsjubiläum ist auch eine runde Zahl bei den „Chopelin“-Sommerfesten: Das Fest erlebt Ende Juni seine zehnte Auflage — mit einigen Neuerungen (siehe Kasten). Vorbild damals für ihn: das „Weinblütenfest“ auf dem Marktplatz in Kaiserswerth.
Yves Chopelin und sein Sohn Bastien (33), ausgebildet im berühmten „Schiffchen“ in Düsseldorf und seit sechs Jahren Restaurantleiter bei seinem Vater, betonen, dass sie kein „Edel-Restaurant“ führen wollen. „Dieser Ruf schreckt manche ab, davon wollen wir weg. Jeder ist bei uns willkommen. Man kann essen und trinken ,für großes oder kleines Geld’“.
Seit sechs Jahren ist der Restaurantbereich im Erdgeschoss modernisiert, seit einem Jahr sind es auch die Veranstaltungsräume im oberen Geschoss. Die Räume erstrahlen jetzt in heller und modern-klassischer Optik. Und „eine Bank“ bei schönem Wetter ist die große Terrasse im Obergeschoss mit Blick auf den Rhein.