Zäher Kampf mit Eis und Schnee
Nur die Bahn zwischen Fischeln und St. Tönis fährt. Die Busse sorgen für Ersatz. Verzögerung gibt es bei der Müllabfuhr.
Krefeld. Obwohl es seit Sonntagmorgen keine weiteren Niederschläge gegeben hat, bekommen die Krefelder Stadtwerke (SWK) die Probleme mit Schnee und Eis nicht in den Griff. Lediglich die Straßenbahnlinie 041 zwischen St. Tönis und Fischeln fährt seit gestern planmäßig im Zehn-Minuten-Takt.
Auf den anderen drei Bahnstrecken werden ersatzweise Busse eingesetzt, die nach dem Sonntagsfahrbahn unterwegs sind. Heute Vormittag soll eine „Mischlinie“ 042/043 zwischen Edelstahlwerk/Tor 3 und Bahnhof Uerdingen wieder fahren.
Bei der Rheinbahn in Düsseldorf verkehren dagegen bereits seit Montagmorgen vier von neun Straßenbahnlinien nach Plan, wie Sprecherin Heike Schuster mitteilte. Weil eine Durchfahrt bis zur Rheinstraße nicht möglich ist, müssen die Fahrgäste der U 76 bereits an der Haltstelle Dießem aussteigen. Unklar ist, wie lange das so bleibt.
„Wir kämpfen mit dem Schneematsch, der durch die Autos in die Schienen gedrückt wird“, erläutert SWK-Sprecher Dirk Höstermann. „Wenn der Schnee vereist, besteht die Gefahr, dass die Bahnen entgleisen.“
Laut Höstermann arbeiten 26 SWK-Mitarbeiter daran, die Schienen und Haltestellen von Schnee und Eis zu befreien. „An vielen Stellen ist das harte Handarbeit, weil das Eis aus den Schienen geschlagen werden muss.“
Dass bei der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK) das Salz knapp werden könnte, will der stellvertretende Fuhrparkleiter Jörg Frass nicht ausschließen. „Wir haben noch 250 Tonnen. Das reicht für zweieinhalb Tage.“ Der dringend benötigte Nachschub soll bald kommen, 1400 Tonnen sind bestellt. „Im Zweifel werden die Autobahnmeistereien aber bevorzugt“, berichtet Frass.
Nach seinen Angaben sind seit Heiligabend 80 GSAK-Beschäftigte im Einsatz. Hinzu kommen 20 Mitarbeiter von Fremdfirmen. „Die 300 Kilometer auf Krefelds Hauptstraßen sind jetzt geräumt“, so Frass gestern. „Wenn die Nässe aber in der Nacht gefriert, können wir mit dem Streuen wieder von vorne anfangen.“
Nachdem die Müllabfuhr ihre Arbeit an Heiligabend gegen 9 Uhr wegen des Schneefalls einstellen musste, sind die Mitarbeiter seit Montagmorgen wieder auf Tour. „Weil die Tonnen über Eis und Schnee bewegt werden müssen, dauert die Abfuhr aber länger als üblich“, sagt Jörg Frass.
Nach dem starken Schneefall in den vergangenen Tagen liegen auf den Dächern inzwischen große Schneemassen. Je nach Schräglage des Daches geraten diese leicht ins Rutschen und verursachen Dachlawinen.
„In Krefeld geht von den Schneemassen allerdings keine Einsturzgefahr aus“, sagt Stadtsprecher Dirk Senger. „Die Schneewaage auf der Werner-Rittberger-Halle hat am Montag 10,6 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter gemessen. Damit liegt man noch weit unter dem riskanten Gewicht.“ Aus der Menge auf der Halle erschließe sich die Schneemenge auf den anderen städtischen Dächern.
Hauseigentümer sind für ihre Schneemassen und Eiszapfen auf dem Dach selbst verantwortlich. Eiszapfen an den Dachrinnen müssen zügig beseitigt werden. Sollte ein Hausbesitzer befürchten, dass Schnee von seinem Dach fallen könnte, sollte er den Bereich absperren. Eine Sperrung des Bürgersteigs ist allerdings nur für einen Tag erlaubt.
Als Fußgänger müsse man in diesen Tagen sehr wachsam sein, um nicht von einer Schneelawine oder einem Eiszapfen getroffen zu werden, warnt Karl-Heinz Milke, Einsatzleiter der Krefelder Feuerwehr. „Gerade in den Wäldern ist Vorsicht geboten. Nadelbäume halten den Schnee noch sehr lange. Einen Blick nach oben sollte man grundsätzlich immer werfen.“