Krefelder Zoo Zoo: Das faule Erdmännchen Toni könnte bald Papa sein
Das Erdmännchen hat sich mehr als gut an seine Weibchen gewöhnt. Seit der offiziellen Eröffnung am Mittwoch haben die beiden Damen jetzt auch einen Namen: Traudi und Rosi.
Krefeld. Toni, das Erdmännchen, ist ein ziemlich entspannter Geselle. Seit er Ende April eingezogen ist, zeigt sich: „Er ist eine Schlafmütze“, sagt Zoo-Kuratorin und Biologin Cornelia Bernhard. Toni steht gerne spät auf, wenn seine Weibchen schon graben. Und auch am Mittwoch war er eher zurückhaltend, als er zur offiziellen Eröffnung der Erdmännchen-Lodge vor die Augen der rund 100 geladenen Gäste ins Gehege tippelte. Immerhin war der träge Toni nicht zu faul, um sich in den vergangenen Wochen mehr als nur an seine Weibchen zu gewöhnen. Die Gärtner, die mit den Handwerkern in den vergangenen Wochen den letzten Schliff in die Erdmännchen-Lodge gebracht haben, waren Zeugen von sehr vielversprechenden Begegnungen des Trios.
Seit Mittwoch haben die beiden Kleinraubtier-Damen, die dem Krefelder Zoo nun vielleicht schon in etwa zweieinhalb Monaten Jungtiere bescheren könnten, auch Namen. Rosi und Traudi wurden sie gestern von Zoodirektor Wolfgang Dreßen und den Namensgeberinnen, der Sparkassen-Chefin Birgit Roos und Waldtraud Sulies, Tierpatenschafts-Beauftragte der Zoofreunde, getauft. Und die beiden pelzigen Damen ließen sich auch zutraulich von ihren großen Namensschwestern füttern.
Für Dreßen war das auch stellvertretend Dank für das finanzielle Engagement der Zoofreunde und der Sparkasse, ohne die die 500 000 Euro für den Neubau nicht aufzubringen gewesen wären. Wobei sowohl der Zoodirektor als auch der Zoofreunde-Vorsitzende Friedrich Berlemann in ihren Reden bei der Eröffnungsfeier immer wieder die große Menge an Spendern hervorhoben. „Mehr als 400 Bürger haben diesen Traum vieler wahrgemacht, ob Kinder, die ihr Sparschwein mit zehn Euro gespendet haben, oder Schulklassen, die gesammelt haben, es ist eine Erdmännchenwelle durch Krefeld gegangen“, sagte Berlemann, der die Anlage als „Megaknüller“ bezeichnete und sich schon darauf freut, wenn der Nachwuchs durch die Anlage pesen wird.
Von der Architektur schwärmte Oberbürgermeister Frank Meyer in seinem Grußwort. „Man fühlt sich direkt in die afrikanische Savanne versetzt. Ich bin begeistert von dieser Weiterentwicklung des Zoos“, sagte der Ehrengast, der von Dreßen als „der OB in Deutschland, vielleicht Europa, vielleicht sogar weltweit größte Erdmännchen-Fan“ bezeichnet wurde.
Für Ehrengäste, Förderer, Großspender, Mitplaner und viele mehr gab es als Geschenk zum Abschluss von afrikanischen Shona-Künstlern gestaltete Steinerdmännchen. Und für alle anderen Gäste ein Stück von der Torte mit — allerdings vier — Marzipanexemplaren.