Handel Zum Osterfest gibt es nur Kleinigkeiten
Ostern kann als Fest der Geschenke nicht mit Weihnachten mithalten. Viele Krefelder legen aber kleine Präsente neben die Süßigkeiten.
Krefeld. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Dieses Sprichwort scheint nicht mehr so richtig zu stimmen. Denn „kleine“ Geschenke gibt es kaum noch: Weihnachten liegt nur das Größte und Beste auf dem Gabentisch und auch Ostern scheint sich als umsatzstarkes Geschenkefest zu etablieren. Stimmt das?
Während Funk und Fernsehen von vorösterlichem Stress berichten, haben wir uns beim Einzelhandelsverband und in der Innenstadt umgehört und erfahren: Man kann auch einfach schenken wollen, weil es Spaß macht und das muss kein Fabergé-Ei sein. „Ob zu Ostern wirklich mehr geschenkt wird, ist nur gefühlt zu messen“, findet Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes. „Für das klassische Ostermenü wird bestimmt eine gute Flasche Wein mehr gekauft. Darüber hinaus holen die Leute Kleinigkeiten für die Familie, ein Buch oder einen Schal. Es ist nicht wie Weihnachten.“
Umsatzmäßig sei die vorösterliche Zeit nicht signifikant zu messen, findet der Fachmann weiter. Auch die Frühlingsmode werde nicht fürs Frühlingsfest gekauft, sondern spontan. „Nur wenn das Wetter, das Fest und noch der Gehaltsauszahlungs-Termin zusammenpassen, kann man ein messbares Ergebnis erhalten.“
Um solche Dinge machen sich die Leute in der Stadt keine Sorgen. Die Freundinnen Resi Walters, Marthel Jonen und Lydia Ballmann stehen in der Buchhandlung und stöbern. „Ich habe vier Enkelkinder und suche Bilderbücher für Mädchen und Jungen zwischen sechs Monaten und sechs Jahren“, sagt Walters.
Jonen hat sich für ein Puzzle für die Kleinen entschieden und Ballmann ist als „moralische Unterstützung“ mitgekommen. „Mein großer Sohn bekommt einen Duft ins Osternest gelegt“, erzählt sie. Die drei Frauen sind sich einig, dass ein Schokohase und -eier ins Nest müssen, aber darüber hinaus „wirklich nur eine Kleinigkeit“. Auch Linda Nikolaus ist zu Ostern nicht im Kaufrausch. „Nein“, sagt sie. „Ist ja nicht Weihnachten.“ Es gibt einige Süßigkeiten. „Dazu bekommt mein zehnjähriger Sohn, der bei den Pfadfindern mitmacht, ein Taschenmesser.“
Eine Frau aus Goch meint zu den Geschenken: „Das ist nur ein Austausch. Das habe ich abgeschafft — auch zu Weihnachten.“ Eva Bukta-Klemm hingegen schickt ihrem Sohn ein wenig Geld zum Fest nach Ungarn. Brigitte Welbers hat gerade Süßigkeiten gekauft. „Die schenke ich meiner Tochter“, erzählt sie. „Ich selbst gehe mit einer Freundin gut und lecker essen.“