Ärger um Kreisdirektor Martin Richters Wiederwahl

Grüne torpedieren Absprache über Amtszeit des Kreisdirektors.

Mettmann. Martin Richter soll Kreisdirektor bleiben. Seine Amtszeit läuft am 30. September ab. Unter den Fraktionen herrscht Einigkeit darüber, dass Richter eine weitere achtjährige Amtszeit erhalten soll. Dennoch hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Antrag gestellt, die Stelle des Kreisdirektors aus Gründen „größtmöglicher Transparenz“ auszuschreiben. Eine Forderung, die im Kreisausschuss keine Mehrheit fand.

Landrat Thomas Hendele war über den Vorstoß der Grünen sichtlich verärgert. Jede Fraktion wisse — und das sei so abgesprochen —, dass er, Hendele, im April einen Vorschlag unterbreiten wollte. Jetzt sei er ohne Not genötigt, von dem mit der Politik einstimmig verabredeten Verfahren abzuweichen. „Ist doch klar, dass ich Martin Richter zur Wiederwahl vorschlagen werde.“

Bernhard Ibold, Fraktionschef der Grünen, wollte den Antrag keinesfalls als Misstrauenserklärung gegen den Amtsinhaber verstanden wissen. Im Gegenteil: „Wir schätzen Martin Richter sehr.“ Man wolle lediglich ein transparentes Verfahren.

Eine Position, die in allen anderen Fraktionen Kopfschütteln auslöste. Klaus-Dieter Völker (CDU): „25 000 Euro für ein Verfahren, das keiner braucht. Den Quatsch machen wir nicht mit.“ Manfred Schulte (SPD): „Ich sehe keinen Gewinn an Transparenz, wenn wir uns alle schon frühzeitig für Richter ausgesprochen haben.“ Und Ilona Küchler (Die Linke): „Was sollen denn mögliche Bewerber denken? So geht man nicht mit Kandidaten um.“

Der Antrag wurde entsprechend abgelehnt. Im Kreistag, der im Anschluss an den Kreisausschuss tagte, zogen die Grünen ihren Vorstoß zurück.