Auf Straßen im Kreisgebiet starben im Vorjahr mehr Menschen als 2012
Auch die Zahl der Unfälle hat sich deutlich erhöht — für die Polizei ein Rätsel.
Kreis Mettmann. Was da im vergangenen Jahr passiert ist, kann die Polizei nicht erklären. Während NRW-Innenminister Ralf Jäger am Montag von landesweit sinkenden Unfallzahlen berichtete, musste Thomas Decken, Leiter der Direktion Verkehr, für den Kreis Mettmann das Gegenteil einräumen: Mehr Unfälle, mehr Verkehrstote und mehr Verletzte gab es 2013 im Straßenverkehr.
Schwierig ist die Ursachenforschung vor allem, weil es keinen klaren Schwerpunkt gibt. Bei Autofahrern, Fußgängern, Rad- und Motorradfahrern stieg die Zahl der Unfälle gegenüber 2012 ebenso wie bei den Unfällen, an denen Kinder und Senioren beteiligt waren.
Einzige Ausnahme sind die jungen Erwachsenen. Sie waren 2013 seltener in die insgesamt 12 930 Unfälle verwickelt als 2012. „Möglicherweise sind das Auswirkungen des begleiteten Fahrens“, sagt Decken.
Erstaunlich sei die Entwicklung im Kreis Mettmann auch, weil es laut Decken „nie zuvor so viele Kontrollen und Repressionen wie im vergangenen Jahr“ gegeben habe. Ein geringer Trost sei nur, dass der Kreis Mettmann trotz des Anstiegs bei der Unfallhäufigkeit noch unter dem Landesdurchschnitt liege.
Relativiert wird der Anstieg laut Decken durch das „Jahrhunderttief“ im Jahr zuvor. So sei etwa 2012 die Zahl von vier Verkehrstoten „ein absoluter Ausreißer nach unten“ gewesen. Mit neun Unfallopfern würde das vergangene Jahr wieder „im Bereich der Vorjahre“ liegen.
Damit die Zahlen 2014 wieder sinken, setzt die Polizei neben Aufklärung auf verstärkte Kontrollen. Obwohl insbesondere die neun Unfälle mit Todesopfern laut Landrat Thomas Hendele „weder durch Prävention, noch durch Restriktion zu vermeiden“ gewesen wären — angefangen bei der Grundschullehrerin (30), die am 12. März im Neandertal tödlich verunglückt ist, bis zum Radfahrer (85), der im Dezember in Hilden von einem Lastwagen erfasst wurde.