Anja Haas liebt die Natur „Auf dem Wasser entspanne ich mich“

Wülfrath · Anja Haas ist ein echtes Verwaltungsoriginal. 1984 startete die Wülfratherin, deren Wahlheimat heute in der Nachbarstadt Velbert zu finden ist, im Rathaus mit der Ausbildung zur Verwaltungswirtin im mittleren Dienst.

Anja Haas fühlt sich in ihrer Position als stellvertretende Wirtschaftsförderin sichtlich wohl.

Foto: Tanja Bamme

„Fünf Jahre später habe ich meine zweijährige Fortbildung für den gehobenen Dienst absolviert“, erinnert sich die heutige, stellvertretende Wirtschaftsförderin. Bis sie zu ihrem jetzigen Amtsposten kam, durchlief Anja Haas jedoch so einige Stationen.

„Nach der Ausbildung war ich erst im Sozialamt tätig. Dort habe ich besonders den Kontakt mit den Bürgern sehr genossen“, weiß Anja Haas zu berichten, die dort als junge Frau ganz unterschiedliche Lebensmodelle kennenlernte. Sieben Jahre war sie festes Teammitglied im Sozialamt, danach zog es die gebürtige Wülfratherin in das Rechnungsprüfungsamt, was allerdings nicht ganz ihrem Naturell entspricht, wie sie rückblickend bestätigen kann. „Ich habe den Kontakt mit den Menschen vermisst.“

Nachdem eine kurze Stippvisite im Amt für Ratsangelegenheiten eingelegt wurde, konnte Anja Haas als Leiterin des neu eingerichteten Büros des Verwaltungsvorstands tätig sein. „Dort habe ich schon viel Kontakt zur Presse gehabt, war zwischenzeitig sogar Pressesprecherin“, so Anja Haas. Nach acht Jahren wurde die heutige Koordinierungsstelle für das Stadtmarketing geründet. Für Anja Haas bis heute ein Glücksfall. „Denn bis heute fühle ich mich auf dieser Stelle, die immer weiter ausgebaut wurde, sehr wohl. Hier kann ich kreativ sein und mit ganz unterschiedlichen Leuten in Kontakt kommen.“

Anja Haas ist beinahe täglich in der Fußgängerzone unterwegs

Neben ihrem Büro im Rathaus ist es besonders die Wülfrather Innenstadt, in der Anja Haas ihre Arbeitszeit verbringt. Beinah täglich ist sie in der Fußgängerzone unterwegs, nimmt Anregungen und Wünsche der Ladeninhaber und Bürger auf. „Mittlerweile bin ich nicht mehr nur noch Ansprechpartner bei wirtschaftsrelevanten Fragen. Und das freut mich sehr, denn ich sehe mich auch als Schnittstelle, beispielsweise zum Ordnungsamt“, versichert Anja Haas, die sich besonders über das erfolgreich gestartete Förderprogramm zur Innenstadtbelebung freut.

Drei Ladenlokale konnten bereits mit Hilfe der Förderung besetzt werden, weitere sollen folgen. Interessant findet die stellvertretende Wirtschaftsförderin ganz besonders den hinteren Teil der Innenstadt im Bereich des Ware Platzes. „Dort tut sich gerade eine Menge. Und ich bin sehr sicher, dass dieser Bereich mit dem WIR-Haus noch weiter belebt wird. Wir haben sicher nicht ohne Grund das erste Ladenlokal mit der Baguette Schmiede dort besetzt“, erklärt sie.

Anja Haas kann aber auch fernab der Wülfrather Innenstadt Spaß haben. Dafür reist sie gerne ans Wasser, denn die Wülfratherin besitzt seit über 25 Jahren einen Segelschein für Binnen- und Küstengewässer. „Wenn ich mit einem Segelboot aus dem Hafen rausfahre und am offenen Meer den Motor ausstelle und die Natur mich vorwärtsbewegt. Dann ist das für mich absolute Entspannung und pure Ruhe“, schwelgt Anja Haas in Erinnerungen an so mache Segeltouren. Da das Mittelmeer jedoch so weit weg ist, verbringt sie aber auch viel Zeit auf Seen, wie etwa dem Baldeneysee in Essen. „Dort bin ich Mitglied in einem Segelclub.“  Natur, das bedeutet für Anja Haas Abschalten vom Alltag. „In Wülfrath ist es der Blick über das bergische Land vom Panoramaradweg aus, der mich ganz besonders begeistert. Oder die Aussicht in die renaturalisierten Kalksteinbrüche.“ Und wenn das Wetter mal nicht mitspielt, dann verbringt Anja Haas ihre Zeit mit einem Bretagne-Krimi auf der Couch. „Ich lese für mein Leben gerne.“ Und um diese Aussage noch zu unterstreichen, könnte sich Anja Haas einmal einen Praktikumstag in der Medienwelt vorstellen. „Die Bürgerinnen und Bürger zu spannenden Büchern zu beraten, das würde mir sicher auch Spaß machen.“

(taba)