Bahnstraße wird zur Galerie

Noch bis Ende Mai können die Erkrather beim ihrem Einkaufsbummel auch Kunst entdecken. 55 Werke der „Neanderart Group“ sind in den Schaufenstern ausgestellt.

Foto: Hup

Erkrath. Die erdig-warm getönte Fotocollage von Juan Wiza passt hervorragend in das Schaufenster von Margret Bottas Wollladen. Die clevere Geschäftsfrau hat dazu Wollknäuel in passenden Farben arrangiert — als Anregung für die Kundschaft. Über mangelnden Zuspruch kann sich Margret Botta zwar nicht beklagen, aber sie hat trotzdem mitgemacht bei der Kunstmeile, für die Ralf Buchholz von der Künstlergruppe „Neanderart Group“ und die Werbegemeinschaft „werbeban.de“ die, nun ja, ein wenig Werbetrommel gerührt haben.

Foto: Hup

„Diese Aktion zeigt, dass es einen Zusammenhalt in Erkrath gibt und dass hier immer etwas los ist. Und es ist doch toll, die Leute mal auf ihren täglichen Wegen mit Kunst in Berührung zu bringen“, sagt Margret Botta. Auch etwas weiter gegenüber im Geschäft von Wolfgang und Angela Heß tragen die Schaufensterpuppen die neuesten Stoffe, die Bezug nehmen auf die Malerei von Bianca Schulz in Pink, Purpur und kräftigen Türkis.

Foto: Hup

„Viele bleiben stehen und fragen nach“, berichtet das Paar, das sein Geschäft vor einiger Zeit vergrößert hat. Dafür, dass jeder Laden „seinen“ Künstler fand, hat Ralf Buchholz gesorgt. Der Kopf der „Neanderart Group“ kennt die Mitglieder und ihre Arbeiten und konnte zielsicher vermitteln. Denn die Kunst soll hier kein großes Solo haben, sondern sich ins Gesamtbild einfügen; nicht stören, sondern gefällig sein. Hier ein blaues Bild, das zur Bluse mit rosafarbenen Flamingos passt; dort ein gemalter Meeresbewohner im Fenster der gleichnamigen Boutique.

Foto: Stephan Köhlen

Viele Arbeiten sind so gut integriert, dass es eine Weile dauert, bis man sie entdeckt. „Das ist gar nicht schlimm“, sagt Ralf Buchholz, der schon die nächste Aktion für die Bahnstraße plant: Eine weitere Kunstmeile im Herbst, dann vielleicht mit von den Künstlern illuminierter Markthalle, und eine Krimi-Lesung. hup