Begegnungszentrum hat neu eröffnet

Tag der offenen Tür im Integrations- und Begegnungszentrum an den Hochdahl-Arcaden.

Foto: Köhlen

Erkrath. Alteingesessene Hochdahler und Neubürger kamen — und der Verein „Freundeskreis für Flüchtlinge“ freute sich über viele interessierte Besucher, die den Bürgertreff künftig mit Leben füllen werden. „Es soll ein Treffpunkt für alle sein, das ist uns wichtig“ betont Dieter Thelen, Kassierer des Vereins. Das „Hand in Hand“ soll nicht nur Anlaufstelle für Flüchtlinge sein, die Hilfe bei Behördengängen brauchen. Vor allem geht es um die Begegnung von multikulturellen Zuwanderern mit Einheimischen, aber auch zwischen Deutschen aller sozialen Schichten und über Generationen hinweg.

Der Freundeskreis für Flüchtlinge besteht schon seit 30 Jahren und wurde 2014 in einen Verein umgewandelt, um der steigenden Zahl der Flüchtlinge Herr zu werden. „Jetzt wollen wir die nächste Stufe der Integration angehen“, sagt Dieter Thelen. „Viele Flüchtlinge treten an uns heran und möchten gerne Deutsche kennenlernen“. So entstand im Oktober 2017 die Idee, ein Integrations- und Begegnungszentrum zu schaffen. Mit dem Ladenlokal an den Arcaden, das früher einmal ein Geschäft für Bastelbedarf war, fand man auch bald einen zentral gelegenen Raum, den der Verein sich leisten kann. „Seit 2014 geht es ums Geld“ sagt Dieter Thelen. „Wenn Sie kein eingetragener Verein sind, bekommen Sie auch keine Mittel“. Natürlich wird der Verein auch weiterhin mit Rat und Tat bereit stehen, wenn Flüchtlinge nach Sprachkursen und Jobs suchen oder mit den amtsdeutschen Formularen der Behörden zu kämpfen haben. Darüber hinaus gibt es aber auch neue Kooperationen. Mit dem Verein „Du Ich Wir“ zusammen werden Hausaufgaben-Betreuungen durchgeführt, und der Verein „Integral“ vermittelt Sportangebote. Als Nächstes ist eine Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Hochdahl geplant. Für all diese Projekte ist das „Hand in Hand“ erste Anlaufstelle. Erdi aus Eritrea ist da schon ein paar Schritte weiter. 2014 war er über die berüchtigte Mittelmeer-Route zunächst nach Sizilien und dann über Bad Dürkheim nach Hochdahl gekommen. In Vize-Bürgermeisterin Sabine Lahnstein hat er hier seine perfekte Mentorin gefunden. Den B1-Sprachkursus hat der Witwer längst erfolgreich absolviert, er wohnt in seiner eigenen Wohnung und ist nun seit sieben Monaten selbständig, wie er es nennt. Das heißt, er hat einen Job und ist nicht mehr von staatlichen Zuwendungen abhängig. Mit seiner Erfahrung könnte er künftig anderen Geflüchteten helfen, wenn sie ins „Hand in Hand“ kommen. „Am Anfang stand die Idee der Vernetzung“, erinnert sich Dieter Thelen an den vergangenen Oktober. „Wir haben überlegt, was haben wir hier in Erkrath für Möglichkeiten“. Nun kommt das Projekt in Fahrt: Über den Zulauf in den ersten zwei Wochen war man schon mal sehr zufrieden. Ehrenamtliche Helfer und weitere Spenden sind jedoch immer willkommen, betonen die Aktiven.