Boule-Turnier: Ganz locker aus dem Handgelenk
Am Sonntag wurde an der Gerberstraße das 24. Neandertal-Bouleturnier ausgespielt.
Erkrath. Zum 24. Neandertal-Turnier hatte der CdP (Cercle des Pétanqueurs) am Sonntag auf die Bouleanlage an der Gerberstraße eingeladen.
Mit 48 Teams und 288 Kugeln wurde bei strahlendem Sonnenschein das Traditionsturnier des ältesten Boulevereins der Stadt ausgetragen. „Das Triplette-Turnier, bei dem Drei gegen Drei gespielt wird, gilt als die anspruchsvollste Form des Spiels“, erklärte Mitglied Norbert Koch. Sowohl Deutsche Meister, als auch Spieler der Bundesliga waren gekommen.
Dennoch stand der Spielspaß im Vordergrund, denn jeder, der die Regeln kennt, konnte mitmachen. „Das Schöne beim Boulespiel ist auch, dass Jung und Alt miteinander spielen können. Das gibt es sonst bei keinem anderen Sport“, sagte Koch.
Stolze 227 Jahre (70, 77 und 78) brachte das älteste Team des Turniers zusammen. Junge 62 Jahre das jüngste, bei dem auch Geena (11) und Hendrik (12) mitspielten. Gemeinsam mit Vereinskollege Robert (11) sind sie aus Wuppertal-Vohwinkel angereist.
„Boulespielen macht einfach Spaß“, findet Geena. „Es kann auch immer und überall gespielt werden.“ Vor drei Jahren nahm sie die Kugeln das erste Mal in die Hand und ließ sich die Regeln von ihrem Vater beibringen.
„Ein Boulespieler braucht hohe Konzentration, Koordination und muss vor allem entspannt sein“, sagt Koch. Es gehe nicht nur darum, seine Kugel so nah wie möglich an das „Schweinchen“ — wie der kleine rote Spielball genannt wird — zu versetzen, sondern auch darum, die Kugeln der anderen Spieler wegzuschlagen.
„Boulespielen aktiviert einfach Kopf und Körper“ fasst Willi Nett (81), der älteste Spieler an diesem Tag, zusammen. Der Wülfrather spielt seit 15 Jahren Boule und trainiert etwa dreimal pro Woche.
Zwei Teams mit jeweils drei Spielern treten gegeneinander an. Je nach Leistung werden die Teams dann in vier verschiedene Gruppen (A-D) eingeteilt. Am Ende spielen Sieger gegen Sieger. „So können auch alle Teams bis zum Ende mitmachen. Keiner muss nach ein paar Runden ausscheiden“, betonte Koch.
Die Besten gewinnen ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Sicher auch ein zusätzlicher Anreiz für weit gereiste Spieler aus Holland, Belgien oder Bremen. „Für Bouleturniere muss man eigentlich immer lange fahren“, sagte Sascha von Pleß aus Aachen.
Der 26-Jährige hat bereits elf Meistertitel in verschiedenen Disziplinen geholt. Das Turnier in Erkrath bedeutete für ihn jedoch vor allem Spaß.