Bürgerengagement steht in Erkrath hoch im Kurs
Die Ehrenamtsbörse kommt gut an. Die ersten Helfer sind bereits vermittelt.
Erkrath. Ein halbes Jahr nach dem Startschuss herrscht im Team der Ehrenamtsbörse noch immer eine flammende Aufbruchslaune. Als Erkennungsfarbe für ihre Gemeinwohlinitiative wählten die gutgestimmten Börsianer hoffnungstragendes Grün. Die stete Lebhaftigkeit aus der umgebenden Tagesstätte erhellt ihr aufgeräumtes Büroräumchen im TSV-Jugendzentrum. Gleich von Beginn an bestürmten Interessierte die neue Anlaufstelle für Bürgerengagement.
Als hauptamtliche Koordinatorin findet Sonja Stein den vorab erhofften Zuspruch bereits übertroffen: „Es gab einen unheimlichen Andrang. Da kamen an die 30 Bürger, die gerne ehrenamtlich tätig werden wollten, und Träger, die Stellen zu vergeben hatten.“
Dennoch sei eine Hauptaufgabe das weitere Bekanntmachen der beratenden Vermittlungsstation: „Wir würden uns wünschen, bei vielen Festen in der Stadt oder Veranstaltungen der Kirchen, die Gelegenheit zu bekommen, uns mit einem Stand oder Vortrag vorzustellen.“
Rund 25 verschiedene Ehrenposten sind derzeit zu vergeben. Finanziert wird die Börse durch Spenden eines wohltätigen Sponsorenkreises. Im März begannen Edith Meyer und Herbert Odenthal, beide ehrenamtlich bei der Börse tätig, eine Überblickspalette mit den bürgerschaftlichen Stellenanzeigen anzufertigen. Meyer brachte hier ihre organisatorischen Stärken ein.
Seit Mitte Juni bildet nun eine durch volontäre Unterstützung von Petra Herfurtner und der Agentur Team Promotion erstellte Homepage das Postenportal im Internet ab. Ganz aktuell schaltete Meyer dazu noch ein Diskussionsforum online.
Inzwischen bereichert zudem mit Heinrich Schuster ein weiterer ehrenamtlicher Mitarbeiter die Börse. Seit jeher übernimmt er gemeinnützige Arbeiten als Jugendgruppenleiter in der Kirchengemeinde oder beim Jugendherbergswerk. Ebenfalls half Schuster mit, den Hochdahler Eine-Welt-Laden ins Leben zu rufen.
Danach blieb seine Suche nach einer neuen Aufgabe am Wohnort jedoch lange ergebnislos. Bis er nun zur Börse stieß: „Erkrath war reif für die Börse. Das hat die Stadt gebraucht.“ In der Sprechstunde möchte man praktische Hinweise etwa zu Versicherungsfragen an die Hand geben, schildert Meyer das Anliegen der Börse: „Es finden immer wieder Menschen den Weg zu uns und sagen: Ich möchte gerne etwas machen, was haben sie so?“
Börsenneuling Schuster stellt klar: „In keinem Bereich darf es darum gehen, eine bezahlte Stelle, durch ehrenamtliche Arbeit zu ersetzen.“ Die Nutzer des Börsenangebotes sind in der Mehrzahl Rentner. Aber auch Studenten und Berufsrückkehrer möchten so praktische Erfahrungen sammeln. 14 Helfer wurden bislang in passende Aufgaben vermittelt.