Fahrstuhl im Hochhaus ist schon seit 100 Tagen defekt
Weil der Lift im Hochhaus an der Dörpfeldstraße 10 nicht funktioniert, müssen die Bewohner Treppen steigen.
Hochdahl. Harte Zeiten haben die Mieter des Hochdahler Hochhauses an der Dörpfeldstraße 10 in diesem Jahr erlebt. Seit über 100 Tagen ist der Aufzug kaputt, jeweils nach Reparaturen immer mal wieder. Im Juni und Juli ging nichts mehr. Wer in der sechsten oder siebten Etage wohnt, körperliche Gebrechen oder gar kleine Kinder hat, für den wurde nicht nur der Einkauf zur Tortur.
Zwar hat der Vermieter, die LEG Wohnen NRW GmbH, seit kurzem für die Morgenstunden Hilfsdienste für den Transport der Einkäufe organisiert, aber für die Berufstätigen bleibt nur der eigene körperliche Großeinsatz.
Wer die sieben Etagen zu Fuß nicht schafft, muss zuhause bleiben. Nun verspricht der Vermieter Abhilfe. In dieser Woche sollen die Reparaturarbeiten beginnen. Skeptisch sind viele Mieter trotzdem, denn seit Dezember vorigen Jahres häufen sich die Reparaturen. Weihnachten und Silvester und auch Ostern ging nichts mehr. Besuch zu den Festtagen blieb aus, schildern Anwohner.
Alte Menschen, die sich früher auch gerne mal ihr Essen beim Chinesen oder sonst wo bestellten, erhielten die Antwort: „In die siebte Etage liefern wir nicht.“ Ein anderer Mieter berichtet, dass DHL und andere Paketzusteller überhaupt nicht mehr schellen, wenn sie ein Paket zustellen müssen. „Das Paket geht mit dem Vermerk ‚Annahme verweigert’ einfach wieder zurück“, hat Viktor Müller erfahren müssen.
Auf Anfrage teilte die Verwaltung der LEG in Ratingen mit, dass man beim zuständigen Fachunternehmen sofort nach Auftreten des Defektes eine schnellstmögliche Reparatur in die Wege geleitet habe. Der Defekt sei aber so komplex, dass man längere Zeit auf die Ersatzteile warten musste.
Nun stellt sich dem Aufzug-Laien an dieser Stelle die Frage, ob ein etwa 40 Jahre alter Aufzug in einem etwa 40 Jahre alten Haus überhaupt noch nachhaltig zu reparieren ist. Aber diese Frage werden die Fachleute sicher besser beantworten können.
Nach hartnäckig durchgeführten Mietkürzungen und vielen Beschwerden seitens einiger Mieter können die Bewohner der Dörpfeldstraße 10 jetzt darauf hoffen, bald wieder ein „normales“ Leben, eines mit Aufzug, führen zu können.
Entschuldigt hat sich die LEG bei den Mietern für den Ausfall und die entstandenen Unannehmlichkeiten. Trotzdem irritiert es die Mieter immer wieder, regelmäßig Mahnschreiben und Verwarnungen von der LEG-Buchhaltung zu erhalten, wenn sie Mietkürzungen vorgenommen haben, die letztlich von der Verwaltung anerkannt wurden.