Rowdys zerstören Kunst unter der Autobahnbrücke
Mit schwarzer Farbe haben Unbekannte die neuen Graffiti beschmiert.
Erkrath. Über Facebook verbreitete sich die traurige Nachricht in Windeseile: Die Graffiti-Kunstwerke unter der Autobahnbrücke wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag beschädigt. Mit schwarzer Farbe wurden belanglose Schriftzüge über die bunten Bilder geschmiert, keiner der vier Pfeiler blieb davon verschont.
Ein Hakenkreuz verdeckt nun den Kopf der kleinen, aus einem Baumloch hervorlugenden Eule, Kreise und Striche verunstalten das Stadtwappen. Auch Ralf Buchholz, der maßgeblich für die Kunstwerke verantwortlich ist, erfuhr über Facebook von dem Vandalismus. Sofort sei er zur Brücke gefahren, um sich das Ausmaß der Zerstörung anzusehen. „Es ist traurig, aber der Schaden scheint reparabel zu sein“, sagte er auf WZ-Nachfrage. „Es ist der Handgriff von Laien, die ganz offensichtlich keine Ahnung von Kunst haben“, so Buchholz.
Noch am vergangenen Freitag waren zahlreiche Bürger zu den Pfeilern gekommen, um an der Weiterentwicklung der Werke mitzuwirken. Anfang August sollten die Arbeiten beendet sein. Nun werden sie erst einmal ruhen, sagte Buchholz. „Wir sind schon seit einiger Zeit auf der Suche nach Sponsoren, die uns einen Schutzlack finanzieren, der die Bilder vor illegalen Schmierereien schützt“, stellte der Erkrather Künstler und Kopf der Neanderart-Gruppe fest.
Dieser Lack sollte nach Vollendung des Kunstwerkes aufgetragen werden. „Bevor wir nicht eine hundertprozentige Zusage haben, dass wir den Lack gesponsert bekommen, werden wir nicht weitermachen.“ Die Anteilnahme im Erkrather Facebook-Forum war unterdessen groß.
„Das gibt es doch nicht, ich bin fassungslos“, schrieb eine Facebook-Nutzerin. Geschehen sein muss die Zerstörung wohl nach 22.30 Uhr. „Ein Busfahrer, der mit seinem Fahrzeug um diese Uhrzeit die Haltestelle Haus Brück verlassen hatte, hat uns gesagt, dass da noch alles in bester Ordnung war“, sagte Ralf Buchholz. Er hat die Polizei informiert und Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Ich hoffe, dass die Täter schnell gefasst werden können“, sagte er.