CDU-Vorstand: Neuanfang mit Mario Krechel

Mit Mario Krechel wurde der Vorstandsposten der CDU Erkrath neu besetzt. Der 41-Jährige will unbequeme Wahrheiten aussprechen.

Erkrath. Mario Krechel ist 41 Jahre alt, Berufssoldat, Vater von vier Kindern und seit knapp drei Jahren Mitglied der CDU. Jetzt hat er die Nachfolge von Thomas Wunder an der Spitze des CDU-Stadtverbandes angetreten. Der hat sich nach 16 Jahren entschlossen, diesen Platz zu räumen. „Die Zeit ist reif für jemand anderen“, hatte Wunder beim Neujahrsempfang der CDU bereits angekündigt.

Mit Mario Krechel wagt die CDU eine Art Neuanfang. Denn auch die weiteren Vorstandsposten wurden neu besetzt. „Ich hatte keinen Gegenkandidaten“, sagt Krechel. Der Auslöser für ihn, nicht nur Mitglied einer Partei zu werden, sondern sich auch politisch zu engagieren, war die vergangene Kommunalwahl. „Ich bin mit der politischen Richtung von SPD, BmU und Grünen nicht einverstanden“, sagt er, der sich der CDU seit vielen Jahren verbunden fühlt.

„Wir wollen aber keinen Strich unter die vergangene Arbeit des Stadtverbandes ziehen und alles neu machen“, versichert Krechel. „Er setzt auf eine Mischung aus neuen und alt bewährten Mitgliedern. Und Letztere braucht er auch, schließlich muss er jetzt erst einmal einen Wahlkampf organisieren. „Wir sind hier in der guten Position, mit Harald Giebels einen Landtagsabgeordneten zu haben, der direkt gewählt wurde und seit langem für Erkrath aktiv ist.“

Der neue Mann an der Spitze der Erkrather CDU hat sich viel vorgenommen. Er möchte sich der Jugend und Familien widmen, gleichzeitig aber auch die Senioren nicht aus dem Blick verlieren.

Bekannt machen will sich Mario Krechel in Erkrath über Inhalte. „Ich dränge mich nicht mit Gewalt in den Vordergrund“, sagt er, setzt stattdessen auf solide Arbeit und Ehrlichkeit. „Dazu gehören auch unbequeme Wahrheiten.“

Um Erkrath als Wirtschaftsstandort zu stärken und die Einwohnerzahl zu halten, brauche die Stadt die Neanderhöhe als Gewerbegebiet und neue Baugebiete für Wohneinheiten. „Wir wollen nicht um jeden Preis Flächen bebauen, aber wir glauben, dass die Bevölkerung schrumpft, und die Folgen müssen wir für Erkrath abmildern.

Neue Baugebiete sind kein Allheilmittel, aber sie sind ein Baustein.“ Sein Vorschlag: Jetzt Grundlagen schaffen, um dann reagieren zu können, wenn die Bevölkerung tatsächlich schrumpft. „Das tut Anwohnern weh, deshalb müssen wir mit den Menschen vor Ort sprechen.“

Die politische Mehrheit habe im Zuge der Haushaltsplanberatungen keine Sparanträge gestellt. „Hier wird mit den Einwohnern nicht ehrlich umgegangen. Da müssen wir ansetzen“, fordert Krechel angesichts eine Defizits von acht Millionen Euro im städtischen Haushalt. „Entweder wir nehmen mehr ein oder wir geben weniger aus.“ Bei Letzterem werde es schnell schmerzhaft. Krechel: „Dann diskutieren wir bald über Zuschüsse für die VHS, die Bücherei und die Musikschule.“