Besucherrekord im Neanderbad
283 572 Badegäste kamen 2011 in das Hallen- und Freibad — so viele wie nie zuvor. Das ist ein dickes Plus bei den Besucherzahlen.
Erkrath. Das Neanderbad ist und bleibt das Aushängeschild der Erkrather Stadtwerke. „Im vergangenen Jahr haben wir den absoluten Besucherrekord verzeichnet“, hat Stadtwerke-Chef Greogor Jeken am Dienstagabend in der Aufsichtsratssitzung gesagt.
„Mit exakt 283 572 Badegästen sind 2011 so viele gekommen wie nie zuvor.“ Nach 2009 (rund 270 000 Besucher) und einem kleinen Knick 2010 (etwa 265 000) setze sich der positive Trend fort. „Damit kommen wir unserem Ziel, die 300 000er-Marke zu knacken, näher“, ergänzte Aufsichtsratsvorsitzender Detlef Ehlert.
Obwohl das Bad an der Hochdahler Straße auch für den Schulsport zur Verfügung stehe, liege der Anstieg ausschließlich in der Öffentlichkeit begründet, so Jeken. „Im Vergleich zu 2010 haben sich die Besucherzahlen aus den Schulen um 1500 Kinder und Jugendliche verringert.“ Daher soll nun verstärkt der Kontakt zu den Schulen gesucht werden.
Im Zuge der Diskussionen über die Trinkwasserqualität an der Ruhr wurde die Qualitätsfrage auch an die Stadtwerke gerichtet. „Bei uns gibt es derartige Probleme nicht“, betonte Jeken. Zur Erinnerung: In der Ruhr waren Substanzen von Pflanzenschutz- und Arzneimitteln sowie Industriechemikalien und andere Schadstoffe gefunden worden.
„Unser Wasserbedarf wird größtenteils durch die Eigenförderung aus den Brunnen Sandheide und Sedental gedeckt“, erklärte der Stadtwerke-Chef. Außerdem durch den Zukauf von Wasser aus Wuppertal und Düsseldorf. „Dort finden gemäß der EG-Trinkwasserrichtlinie gründliche Kontrollen statt“, so Jeken. „Sobald da irgendetwas nicht stimmt, wird eine Alarmierungskette in Gang gesetzt und die Förderung gestoppt.“
Dennoch habe er nach den Funden in der Ruhr die Stadtwerke in Wuppertal und Düsseldorf angeschrieben und um Stellungnahmen gebeten. Was im Übrigen die Brunnen angehe, handele es sich um Tiefenbrunnen, die nicht mit einer Oberflächengewinnung zu vergleichen seien.
Für Gesprächsstoff sorgte auch das sogenannte Fracking, die „unkonventionelle Erdgasförderung“. Bei dieser Tiefbohrtechnik wird mit Chemikalien versetzte Flüssigkeit mit bis zu 1000 Bar ins Erdreich gepumpt, um künstliche Risse im Gestein zu erzeugen, durch die dann das Gas ausströmt und gefördert werden kann.
In NRW ist diese Methode bisher verboten, weil durch die Chemikalien eine Verunreinigung des Trinkwassers nicht ausgeschlossen werden kann.
„Für uns hat der Schutz der Wassergewinnung oberste Priorität, weil Trinkwasser das wichtigste Lebensmittel darstellt und eine Gefährdung ausgeschlossen werden muss“, machte Greogor Jeken deutlich. Allerdings stelle die Gasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten eine Chance dar, um an einen hocheffizienten Energieträger zu gelangen.
Aktuell arbeitet das Umweltbundesamt an der Erforschung dieser Methode sowie an einem Gutachten. Detlef Ehlert: „Ehe wir voreilige Schlüsse ziehen, lassen Sie uns die Resultate des Umweltbundesamtes abwarten.“