Das Geheimnis des Weihnachtssterns
Ein helles Licht wies den drei Weisen aus dem Morgenland den Weg zum Geburtsort Christi. Welches Geheimnis birgt der Weihnachtsstern?
Erkrath. Astronomisch lange Wartezeiten sind ein Thema für Philosophen. Oder für Weise. So viel Zeit haben wir drei als Kleinfamilie leider nicht. Schon gar nicht unmittelbar vor Weihnachten. Aber Sohn Kai ist mit seinen neun Jahren auf der Suche nach der Wahrheit. Dass im Weihnachtsmannkostüm der dickbauchige Nachbar steckte, fand er schon mit Drei heraus. Und ist seither eher skeptisch, was das Wunder des Weihnachtsfestes angeht. Die Zeit des überaus hektischen Wartens auf die Bescherung trägt auch nicht zur Beruhigung bei.
Nun also geht es um die Sache mit dem hellen Licht in der Weihnachtsgeschichte; das weithin sichtbare Zeichen für die Ankunft des Gottessohns. Die kritische Frage, ob das denn auch bloß „Fake“ sei, kommt Kai bemerkenswert respektlos über die Lippen. Da müssen wir wohl mal ein ernstes Wort mit den Lehrern sprechen. „Wer auf einen Stern wartet, tut das am besten in einer Sternwarte“, knittele ich, während die beste Ehefrau von allen leicht genervt mit den Augen rollt. Also auf nach Hochdahl, wo die Gattin prompt triumphiert: „Ist gar keine Sternwarte, sondern ein Planetarium.“
Bitteschön. Dort jedenfalls machen wir Drei Weisen aus dem Neanderland uns auf die Spur der biblischen Himmelserscheinung. Liefen unsere drei gelehrten Vorbilder zur Zeitenwende dem Polarstern hinterher? Oder einem Kometen? War’s eine ganz spezielle Planetenkonstellation, die den Weg zur Krippe wies? Projektionen unter der Planetariumskuppel begleiten die Erklärungen. Die engagiert Vortragenden meistern einen schwierigen Balanceakt: Sie bleiben naturwissenschaftlich schlüssig, drücken sich nicht um eine Antwort — aber erhalten den Zauber der Weihnachtsgeschichte. Und das alles für 21 Euro. Weil die Wartezeit vor dem Heiligen Abend natürlich auch andere Familien zum Hochdahler Bürgerhaus bringt, empfiehlt es sich, die Eintrittskarten vorher zu bestellen. Das erspart zumindest überflüssiges Warten.
Kai entdeckt beim Rausgehen den Hinweis auf die Erkrather Sternwarte. Dort lässt sich der Lauf der Gestirne „in echt“ bestaunen. Jeweils freitags ab 20 Uhr richten Neugierige unter kundiger Anleitung die Teleskope aus.