Demenzgruppe für Angehörige
Nach Alt-Erkrath wird das Angebot auf Hochdahl erweitert.
Erkrath. Die Wege kurz zu halten für Betroffene — das Demenz-Netzwerk kommt diesem Anliegen näher. Ab Mitte Oktober wird es im Johanniter-Haus einen weiteren Gesprächskreis für Angehörige geben: einmal im Monat und mit wechselnden Themenschwerpunkten.
„Es ist schwer und verwirrend für Menschen mit Demenz, lange unterwegs zu sein“, sagt Monika Thöne von der Caritas-Begegnungsstätte Gerberstraße. Nachdem 2008 eine Angehörigengruppe im Haus Bavier eingerichtet wurde, soll jetzt eine Anlaufstelle in Hochdahl geschaffen werden.
Ganz neu ist die Zeit: Die Hochdahler Gruppe wird sich in den Abendstunden treffen. „Am Nachmittag haben viele keine Zeit“, sagt Donata Cannoletta von der Begegnungsstätte „Alt und Jung“. Abends könnten außerdem Nachbarn leichter für Familienmitglieder einspringen, wenn Kranke betreut werden müssen.
Die Angehörigen sollen vor allem Gesprächspartner in ähnlicher Lage treffen können, sagt Thöne: „Das ist ein Ort, wo man auch mal stöhnen darf.“ Wer ein dementes Familienmitglied betreue, stehe unter immenser Anspannung, sei oft zurückhaltend darin, sich an andere Leute zu binden.
Das „Demenz-Netzwerk-Erkrath“ wird von Stadt, Caritas, Diakonie und Johannitern getragen. Angehörige, ehrenamtliche Helfer und Profis werden im Umgang mit Kranken geschult. „Die Zusammenarbeit klappt sehr gut“, sagt Astrid Patten, Leiterin des Johanniter-Hauses an der Hildener Straße.
Wesentlicher Fortschritt sei, dass die Stadt nun 5000 Euro bereitstelle, sagt Thöne. „Das ging vom Sozialausschuss aus“, ergänzt Susanne Steller von der Wohn- und Pflegeberatung der Stadt.