Der Marktführer von nebenan
Das Familienunternehmen Goebel wuchs von einer „Garagenfirma“ zum Mittelständler mit 62 Mitarbeitern.
Erkrath. Von den Anfängen in einer Düsseldorfer Garage bis zum heutigen Standort in Erkrath war es ein langer Weg für die Firma Goebel GmbH. In 34 Jahren mauserte sich das Familienunternehmen zum Marktführer — zum Beispiel bei Schrauben für Blechummantelungen.
„Wir wollen wachsen, den Standort mit Leben füllen, aber weiterhin der Spezialist bleiben.“ So beschreibt Marcel Goebel, gemeinsam mit seinem Bruder Dennis und seiner Cousine Sandra Arens-Schreiber Geschäftsführer der Firma Goebel, den Weg, den seine Firma auch in Zukunft gehen will.
Als Klaus Arens und seine Schwester Brigitte Goebel ihr Unternehmen im Jahre 1979 in Düsseldorf gründeten, hatten sie in einer Garage begonnen. Als dann auch die zweite Garage nicht mehr ausreichte, zogen sie in die Ludenbergerstraße in Erkrath um. Und wuchsen rasant weiter. Als Spezialist für Isolierprodukte Blech-, Bohr- und Fassadenbauschrauben, Kappenschlösser und Zubehör.
Produkte, die in Chemie- und Kraftwerken wie beispielsweise Bayer oder BASF gebraucht werden. „Es sind Spezialverbinder wie Schrauben für Blechummantelungen. Ein Nischenprodukt, bei dem wir Marktführer sind“, sagt Marcel Goebel.
Während sein Bruder Dennis den Vertrieb leitet, ist er der Produktentwickler in der Firma. Die Ideen kommen von ihm, gefertigt wird in Asien. „Der Preisdruck ist einfach zu hoch. In Singapur haben wir eigene Leute und dazu noch Niederlassungen und Vertriebspartner in ganz Europa“, macht der Geschäftsführer deutlich.
Das Testlabor ist allerdings in Erkrath, im zweiten Werk, das vor rund zweieinhalb Jahren an der Mühlenstraße bezogen wurde. „Wir haben gerne alles unter einem Dach. Der Marketing- und der IT-Bereich sind dort untergebracht; ebenso die Buchhaltung und der Showroom, in dem auch unsere Mitarbeiterschulungen stattfinden. Kurze Wege sind wichtig“, unterstreicht der Geschäftsführer.
„Hier haben wir im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Euro in den Umbau und die Brandschutzanlagen investiert“, sagt Sandra Arens-Schreiber, die im Familienunternehmen in erster Linie für die Finanzen und das Personal zuständig ist.
Sie hat das hochmoderne EAN-Scanner-System eingeführt, das eine schlankere Lagerverwaltung möglich macht. 3600 Palettenplätze sind eingerichtet worden, und es fällt auf, dass hier alles picobello sauber ist. „Da achte ich sehr drauf“, bestätigt die Geschäftsführerin, die seit 2005 in der Firma mitarbeitet.
Eine vollautomatische Verpackungsmaschine, die eine Million Schrauben in der Stunde verpackt, ist vor fünf Jahren angeschafft worden. „Seitdem haben wir so gut wie keine Reklamationen mehr“, heißt es von der Geschäftsführung. Auch die Kartonagen werden automatisch aufgestellt und gefaltet. Inzwischen ist der Exportanteil von zwei auf 43 Prozent gestiegen: Als Schlüssel des Erfolgs nennt der Chef nicht zuletzt Schnelligkeit und umfassenden Service.
Als Meilensteine in der Firmengeschichte gelten die beiden Produktentwicklungen im Jahre 2000 und 2008, die mit zwei Iso-Awards auf der größten Fachmesse für Isoliertechnik in Europa ausgezeichnet wurden.
„Im Bereich der Schrauben haben wir eine Marke kreiert, bei den Nieten arbeiten wir noch daran“, fasst es Marcel Goebel zusammen.