Eine Werkstatt für Jugendliche und Migranten

Erkrath. Hans Georg Moors (72) möchte eine Werkstatt für Jugendliche und Migranten ins Leben rufen, um sie mit dem Handwerk vertraut zu machen.

Herr Moors, sie möchten in Hochdahl eine Werkstatt ins Leben rufen. Was soll da passieren?

Hans Georg Moors: Ich möchte eine Lehrwerkstatt aufbauen, in der Jugendliche und handwerklich Interessierte zusammen mit Fachleuten und Handwerkern arbeiten.

Was soll denn da gemacht werden?

Moors: Da soll vor allem mit Haushaltselektronik, aber auch mit Funk- und Radiotechnik gearbeitet werden. Auch Roboterprojekte sind denkbar.

Mit welchem Ziel denn?

Moors: Am Ende soll ein regelmäßiges Repair-Café entstehen, in dem wir helfen, elektronische Haushaltsgeräte zu reparieren. Daneben sollen eigene Projekte wie Satelliten-Receiver oder kleine Roboter entwickelt und umgesetzt werden. Dafür könnten mit Schreinern und Schlossern auch Gehäuse oder Chassis gebaut werden und die Steuerungsplatinen selbst entwickelt und bestückt werden.

Haben Sie denn dafür überhaupt die Räume, Personal und vor allem das Werkzeug?

Moors: Werkzeug und Ausstattung für den Bereich Elektro- sowie Radio- und Fernsehtechnik besitze ich noch aus meinem früheren Betrieb. Bei der Suche nach Räumen will mir Bürgermeister Arno Werner helfen.

Wonach suchen Sie denn genau?

Moors: Ich bräuchte rund 100 Quadratmeter. Auf denen könnte alles untergebracht werden. Gut wäre zum Beispiel ein Raum in einer Schule, in einer Firma oder Lagerhalle. Was aber eigentlich auch noch fehlt, sind die Handwerker. Nachdem ich das erste Mal mit meiner Idee an die Öffentlichkeit gegangen bin, hatte ich relativ schnell Anfragen und Angebote von Akademikern.

Akademiker?

Moors: Ja, Physiker, Chemiker, ein Professor ist auch dabei. Ein junger Mann, der sich als zukünftiger Werkstattleiter angeboten hat. Neben den Leuten für das theoretische Wissen fehlen aber Praktiker wie Schreiner, Schlosser oder Mechaniker, die auch weiteres Werkzeug oder eine Hobel- oder Drehbank beisteuern könnten.

Ziemlich ambitioniert. Warum das alles?

Moors: Ich möchte, dass Jugendliche die Chance bekommen, nicht nur in Handwerksberufe für die Berufswahl zu schnuppern, sondern auch ein paar handwerkliche Grundfertigkeiten lernen. Es ist heute so weit verbreitet, defekte Geräte einfach wegzuwerfen, statt sie zu reparieren. Und ältere Menschen können etwas von ihrer Erfahrung weitergeben. Vielleicht finden sich auch ein paar ausländische Mitbürger, die in ihrer Heimat ein Handwerk gelernt haben. Denen könnte es so leichter gemacht werden, sich zu integrieren.