Die Schützen feiern ihren neuen König

Der Krönungsball war der Höhepunkt des Schützenfestes der Erkrather St. Sebastianus Bruderschaft — vor allem für Michael Wodicka.

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Erkrath. Voller Stolz betrat am Samstagabend der neue Schützenkönig Michael Wodicka mit musikalischer Begleitung das Festzelt in Erkrath. Der Krönungsball ist wie in jedem Jahr der Höhepunkt für die St. Sebastianus Bruderschaft Erkrath. „Neben dem Ball, auf den wir uns alle sehr freuen, organisieren wir viele andere Veranstaltungen an Fronleichnam“, berichtet der Geschäftsführer Daniel Heuwind. „Da wir der katholischen Kirche angeschlossen sind, begleiten wir diese bei der Fronleichnamsprozession, und am Freitag ist dann das große Vogelschießen mit einem anschließenden Umzug.“ Dieser sei dieses Jahr jedoch aufgrund des Wetters ausgefallen.

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Bei dem alljährigen Vogelschießen wird der neue Schützenkönig ausgemacht, der den Holzvogel mit einem gekonnten Schuss zum Fall bringt. „Es ist natürlich jedes Jahr eine Überraschung, wer den Vogel abschießt, jedoch gibt es immer einen engeren Kreis von drei bis fünf Leuten, die König werden könnten“, sagt Daniel Heuwind.

Der 49-jährige Schützenkönig Michael Wodicka ist hauptberuflich Bus-, Bahn- und U-Bahnfahrer bei der Rheinbahn und freut sich als langjähriges Mitglied über den Erfolg: „Es ist super, dass es dieses Jahr geklappt hat. Natürlich war es gewissermaßen geplant gewesen, da ich es auch im Vorfeld mit meiner Frau abgesprochen hatte, jedoch weiß man nie, was dann am Freitag passiert.“ Der Wunsch war in seiner 29-jährigen Laufbahn als Schütze des Vereins immer schon präsent: „Gemäß dem Sprichwort, einmal im Leben König sein ist Pflicht, wollte ich es einmal versuchen.“ Nun wartet ein Jahr voller Termine auf den Vater einer 26-jährigen Tochter.

Michael Wodicka, Schützenkönig

Neben zahlreichen Ausmärschen in Hubbelrath oder Mettmann besucht der König das Bundesfest der Schützen und das Stadtkönigschießen in Düsseldorf. „Auf das Stadtkönigschießen freue ich mich besonders, denn es hat seit Jahren keinen Stadtkönig mehr aus Erkrath gegeben“, erzählt der 49-Jährige, gibt jedoch auch zu, „dass dies natürlich noch mehr Termine und Zeitaufwand bedeutet“.

Insgesamt sei die Königswürde zwar kostspielig, jedoch kenne man die Kosten schon vorher und könnte so planen. So ist allein das Königssilber, welches nach dem persönlichen Wunsch bedruckt werde, zwischen 600 und 800 Euro wert.

Der vorherige König Werner Schink ließ sich bei seinem Königssilber unter anderem von der Tour de France inspirieren. Nun sitzt er neben dem neuen König und kann diesem noch ein paar Ratschläge geben. „Jeder sollte es versuchen, denn es lohnt sich auf jeden Fall“, sagt Schink mit Blick auf sein Schützenjahr.

Königin Tina Pless ist stolz auf ihren Ehemann und sieht den Terminen gelassen entgegen: „Da ich mit dem Schützenverein aufgewachsen bin und meine Mutter damals schon Königin war, weiß ich, dass es sehr zeitintensiv wird. Jedoch stört mich das nicht, da ich gerne feier und mich so auf die anstehenden Veranstaltungen freuen kann.“

Auch der neue Prinz Johannes Nicolay und seine Prinzessin Sina Gast freuen sich für den neuen König. „Da er schon lange im Schützenverein ist, kenne ich ihn gut und bin gespannt auf unser gemeinsames Jahr“, berichtet der Prinz. Auch auf das Prinzenpaar warten zahlreiche Termine, die sie wahrnehmen müssen.