Ein Mann macht viel Theater

Rainer Blume ist mit dem Stück „Endlich Schluss“ zu Gast im Mettmanner Kammerspielchen. Noch gibt’s Karten.

Foto: Dietrich Janicki

Ein Mann, eine Pistole und eine Videokamera sollen am Samstag, 14. März, das Theater Kammerspielchen in Mettmann in Atem halten. Dort feiert die Kultur- und Theaterinitiative Neandertal Premiere mit dem Stück „Endlich Schluss“ von Peter Turrini.

Das Monologstück wird allein von Schauspieler Rainer Blume getragen. Er verkörpert einen Journalisten, der seinem Leben ein Ende setzen will. Eine Videokamera dokumentiert, wie er sich abgeschottet vom Rest der Welt mit seinem bisherigen Leben auseinandersetzt. Der Clou dabei: Die Bilder, die von der Kamera eingefangen werden, sind in Echtzeit für den Zuschauer auf einem großen Monitor sichtbar. Dieser erlebt dadurch das Handeln des Protagonisten auf zwei Ebenen.

Mit dieser außergewöhnlichen Produktion bewegt sich die Theaterinitiative, die dreißig Jahre lang unter dem Namen „Laienspielbühne Unterfeldhaus“ wirkte, inhaltlich weg von den Komödien, Märchen und Krimis, die man vom Unterfeldhauser Theater bislang gewohnt war. „Die meisten Menschen kannten uns bisher als Unterfeldmäuse“, so Regisseur Marc Ossenbrink. „In den letzten beiden Jahren ist aber der Wunsch gewachsen, das Repertoire auch mal auszuweiten.“

Diese Neufindung ginge auch mit der neuen Namensgebung einher. „Der Begriff Laienspielbühne gefiel den meisten Mitgliedern sowieso nicht mehr“, sagt Ossenbrink. Als Theater- und Kulturinitiative oder kurz Kutinea fühle man sich wohler und offen für Neues. „Das heißt nicht, dass es in Zukunft keine Inszenierungen der Unterfeldmäuse mehr geben wird“, betont der Regisseur, „diese Theatergruppe bleibt innerhalb des Vereins weiterhin bestehen. Aber momentan haben andere Richtungen Priorität.“

Für Rainer Blume ist es eine besondere Erfahrung, in „Endlich Schluss“ alleine ein Publikum zu unterhalten. „Ich habe während der Proben gemerkt, dass mich diese Rolle an meine Grenzen bringt“, berichtet er. „Allerdings glaube ich auch, dass ein Schauspieler nur dann Authentizität erreichen kann, wenn er tief in seine Rolle hineingeht.“

Die Arbeit mit Mimik, Gestik und Stimme ist zur Unterstützung des Textes umso wichtiger, als es kaum Requisiten gibt und Blumes Gesicht durch die Videokamera stets ganz genau zu sehen ist. „Es ist beeindruckend, welche Beklemmung sich dadurch erzeugen lässt“, findet Vereinsvorsitzende Angela Wirkner. Dennoch ist „Endlich Schluss“ kein rein trauriges Stück. Es wird gleichermaßen zynisch, aufwühlend und spannend im Kammerspielchen, das eigens wegen der Publikumsnähe als Spielort ausgesucht wurde.