Ein Sommer voller Musik wartet auf die Erkrather
Beim 20. Erkrather Jazzsommer stehen Woodhouse, die Dixielanders und die Lokschuppen Allstars auf der Bühne. Der Vorverkauf für das Konzert-Highlight hat bereits begonnen.
Erkrath. Der erste Erkrather Jazzsommer vor 20 Jahren fand noch vor und nicht im Lokschuppen statt. „Wir dachten, es kommen vielleicht 50 Gäste“, erinnert sich Jakob (Jacky) Müller, der bis heute musikalischer Leiter der Veranstaltung ist. Ende der 1990er Jahren erfand er den Jazzsommer gemeinsam mit dem heutigen Landrat Thomas Hendele, der seinerzeit Erster Beigeordneter der Stadt Erkrath war. Dass dann zur ersten Veranstaltung gleich rund 250 Besucher kamen, übertraf alle Erwartungen. Inzwischen hat sich die Besucherzahl bei etwa 1400 an allen drei Jazzsommer-Sonntagen eingependelt.
14 verschiedene Bands sind in den vergangenen 19 Jahren bereits aufgetreten. Dafür macht sich Jacky Müller bereits im Winter auf die Suche nach passenden Jazzern; als selbst noch aktiver Musiker kennt er sich in der Jazzszene bestens aus. Und um der Stadt teure Anfahrts- und Übernachtungskosten zu ersparen, setzt er bei der Auswahl bewusst auf Combos aus der Nähe, obwohl er auch in den USA, dem Heimatland des Jazz, unterwegs ist. „Unsere Bands hier in Deutschland sind nicht schlechter als die in Amerika“, versichert er.
Für den 6. August hat er die Dixielanders aus Jena verpflichten können. Mit Tuba und Gitarre orientieren sich die Musiker am „Chicago Style“ und „Harlem Jazz“.
Jakob „Jacky“ Müller, Musikalischer Leiter
Eine Woche später, 13. August, steht Woodhouse, die laut Programm „bekannteste Jazzformation NRWs“, auf der Lokschuppen-Bühne und präsentiert ein breites Repertoire von Dixieland und Modern Swing über Blues und Samba bis hin zu Jazzrock und Popmusik. Der letzte Jazz-Sonntag, 20. August, ist wie immer den Lokschuppen Allstars um Trompeter Jacky Müller vorbehalten, die sich beim ersten Jazzsommer zusammenfand und seither jedes Jahr aufs Neue echtes New-Orleans-Feeling nach Hochdahl bringt.
Legendär ist dabei längst die Bourbon Street Parade, mit der die Musiker über das Lokschuppen-Gelände ziehen. Kulinarisch versorgt das Team von Hopmanns Olive die Jazzfans: Neben Grillwürstchen, Zwiebelbraten und Salaten bietet das Restaurant beim Jazzsommer auch eine „Sommerküche“ an. Und wer es lieber süß mag, findet im Café „Süße VerloLOKung“ am historischen Bahnsteig hausgemachte Kuchenspezialitäten.
Unterstützt wird der Jazzsommer von der Kreissparkasse Düsseldorf. „Unsere ‘Ehe’ hält seit 20 Jahren“, freut sich Wolfgang Soldin, Erkrather Filialdirektor der Kreissparkasse, „weil sie von Verlässlichkeit geprägt ist.“ Das soll auch so bleiben, versichert er. Seit zwei Jahren ist der Förderverein Neanderland Kultur mit an Bord. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, kulturelle Projekte mit „Leuchtturm-Charakter“ zu unterstützen. Der Jazzsommer passt da gut ins Konzept. Dennoch ist die Stadtverwaltung gezwungen, erstmals seit zehn Jahren den Eintrittspreis anzuheben, „damit der Steuerzahler keinen Cent dazu zahlen muss. Für den Haushalt ist und bleibt die Veranstaltung kostenneutral“, betont Ulrich Schwab-Bachmann, Beigeordneter der Stadt. Stattsechs Euro wie bisher kostet der Eintritt jetzt acht Euro; für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre bleibt der Eintritt kostenfrei.