Ein Zuhause für Vögel schaffen

Tipps zum Bau von Nisthilfen gab es im Naturschutzzentrum.

Foto: Janicki

Erkrath. Die heimische Wildvogelpopulation ist in den letzten Jahren stark geschrumpft. Weil der Insektenbestand abgenommen hat — unter anderem durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft — finden viele Arten nicht mehr ausreichend Nahrung. Auch Körnerfresser brauchen Raupen und Insekten für die Aufzucht ihrer Jungen. Zudem sind durch die moderne Dämmung und Versiegelung von Wohnhäusern viele Nist- und Rückzugsmöglichkeiten weggefallen. Einige Wildvogelarten sind schon ganz aus unserer Region verschwunden.

Der Mensch kann den von ihm selbst verursachten Problemen entgegenwirken, indem er künstliche Unterschlupfe anbietet. Das Aufhängen von Nistkästen für Vögel, Fledermäuse und Insekten ist ein sinnvoller Beitrag zum Artenschutz. Über die verschiedenen Arten und die richtige Verwendung von Nistkästen informierte nun der NABU Kreisverband Mettmann bei seiner jährlichen Ausstellung im Naturschutzzentrum Bruchhausen.

Die Zielgruppen für Nistkästen sind sogenannte Höhlen- und Halbhöhlenbrüter. Für Höhlenbrüter wie Meisen, Spatzen und Stare eignet sich ein etwa 30 Zentimeter hoher Holzkasten mit einem runden Einflugloch auf der Vorderseite. Mit der Größe des Lochs lässt sich steuern, welche Arten von Bewohnern einziehen können.

Die kleinen Blau- und Tannenmeisen kommen mit einem Loch von 26 bis 28 Millimeter Durchmesser aus, Kohlmeise und Haussperling benötigen 32 bis 35 Millimeter. Halbhöhlenbrüter sind Arten wie Hausrotschwanz oder Zaunkönig, die auf Brutnischen und Spalten spezialisiert sind. Ihnen kann man mit einem halboffenen, flacheren Brustkasten etwas Gutes tun. Dabei ist nur die Hälfte der Vorderseite geschlossen, während ein überkragendes Dach vor dem Zugriff von Elstern und Eichelhähern schützt. Über die Internetseite der Nabu können Nistkästen in allen Farben und Bauweisen bestellt werden.

Wer sie selber bauen möchte, muss nur ein paar grundsätzliche Regeln beachten. Am besten geeignet sind 20 Millimeter dicke, unbehandelte Bretter aus Fichte, Tanne oder Buche. Die Innenseiten sollten aufgeraut sein, um den Vögeln sicheren Halt zu bieten. In den Boden werden kleine Entwässerungslöcher gebohrt. Das Verwenden von Schrauben statt Nägeln erleichtert es, den Kasten nach der Saison zu öffnen und zu reinigen. Für die meisten Arten sollte der Kasten an einem Baum oder einer Hauswand in zwei bis drei Metern Höhe befestigt sein. Die beste Zeit dafür ist im Herbst, oder kurz vor der Brutsaison am Ende des Winters.

Ob tatsächlich Vögel einziehen werden, hängt aber auch davon ab, ob der Garten ein sicheres Umfeld und genug Nahrung bietet.

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