Eine ausgezeichnete Komponistin
Birke Jasmin Bertelsmeier kommt aus Erkrath. Sie erhält den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung.
Ein Jahr voller Geheimnisse ist vorbei. Die gebürtige Erkratherin Birke Jasmin Bertelsmeier hat einen von drei Komponistenförderpreisen der Ernst von Siemens Musikstiftung, dotiert mit jeweils 35 000 Euro, gewonnen. Verliehen werden die Preise am 31. Mai im Herkulessaal in München.
Doch Bertelsmeier war schon vor einem Jahr informiert worden. „Aber ich durfte mit niemandem darüber reden. Es war schon schwieriger. Denn alle sprachen immer darüber, was sie gerade machen, nur ich musste mich herausreden“, sagt die 33-Jährige.
Im Jahr 2000 machte Birke Bertelsmeier ihr Abitur am Hochdahler Gymnasium. Schon zu diesem Zeitpunkt war längst klar, dass ihr Herz für die Musik schlägt und sie die zu ihrem Beruf machen wollte. Angefangen hat sie mit der Früherziehung, spielte Klavier und Geige. „Die merkten schnell, dass ich gut bin“, sagt Bertelsmeier.
Bei ihrer ersten Teilnahme beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ hat sie gleich gewonnen. Ihre Eltern, die musikalisch nicht vorbelastet waren, unterstützten ihre Tochter. Die studierte nach dem Abitur Klavier an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, nahm Kompositionsunterricht an der Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf und wechselte dann an die Hochschule für Musik Karlsruhe.
„Mit 25 Jahren bin ich dann endgültig aus Erkrath weggegangen“, sagt Bertelsmeier, die nach einer Station in Rom (im Jahr 2013) aktuell in Berlin lebt und arbeitet — als freischaffenden Komponistin. „Zurzeit läuft es sehr gut, allein schon wegen des Preises“, sagt die 33-Jährige. Allerdings habe man als Freiberufler nie die Sicherheit. „Man kann sich nicht zurücklehnen“, sagt sie.
Deshalb komponiert sie nicht nur, sie hat auch schon unterrichtet und dirigiert. Ihre Werke werden auf internationalen Festivals und von namhaften Interpreten aufgeführt. Im vergangenen Jahr kamen an der Deutschen Oper Berlin zwei Musiktheaterwerke von ihr zur Aufführung.
Derzeit ist Bertelsmeier aber voll und ganz mit den Vorbereitungen für die Preisverleihung beschäftigt. Neben einer Fotoserie von ihr entstand auch ein Dokumentarfilm über sie. Sie nahm eine CD auf und komponiert ein Stück für die Preisverleihung. Das wird von den Bamberger Symphonikern gespielt. Die musikalische Leitung hat der Dirigent Christoph Eschenbach, der in diesem Jahr den Musikpreis der Ernst von Siemens Stiftung erhält.
Preise hat Bertelsmeier schon ein paar gewinnen können, beispielsweise war sie Preisträgerin des Robert-Schumann-Kompositionswettbewerbs und des Karlsruher-Kompositionspreises im vergangenen Jahr.
Die jetzige Auszeichnung ist aber etwas ganz Besonderes für sie — „denn es ist ein großer Preis.“. Wenn er dann endlich Ende Mai in München verliehen wird, wird auch ihre Familie dabei sein, die immer noch in Erkrath lebt, in der Stadt, in der Birke Bertelsmeier ihre ersten Kompositionen geschrieben hat.