Diskussion in Erkrath Auch die SPD ist gegen Trittsteine am Thieleshof

Erkrath · (hup) Das Vorhaben der Stadt, nach dem Abriss der maroden Thieleshof-Brücke einige zum Überklettern ermunternde Trittsteine an dieser Stelle in den Eselsbach zu legen, trifft in der Politik auf wenig Gegenliebe.

Die über den Eselsbach führende Brücke Am Thieleshof soll abgerissen werden. Die alternative Route verläuft über die Straße Überhaan.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Grünen haben schon Widerstand angekündigt. Sie halten das Vorhaben für Geldverschwendung und sehen es als potenzielle Gefahrenstelle. Zu viele Bürger würden die Steine gar nicht nutzen können, etwa weil sie ein Handicap haben, Gehhilfen brauchen, mit Kinderwagen unterwegs sind oder sich schlichtweg nicht drüber trauen.

Auch die SPD ist von den Plänen nicht begeistert, zumal die Stadtverwaltung das Verlegen der Trittsteine im Eselsbach offenbar als Maßnahme der Wegeunterhaltung betrachtet, für das eine Zustimmung der Politik nicht nötig ist. Die SPD erinnert nun daran, dass in mehreren Beratungen und Entscheidungen von Ausschüssen und insbesondere des Stadtrats festgelegt worden sei, dass der städtische Haushalt mit Blick auf die Brückenersatzfrage maximal mögliche Einsparungen erfahren sollte – sprich keine Brücke, keine Wegeverbindungen mehr.

Dies sei für die Partei einer der zentralen und abgestimmten Punkte bei der Zustimmung zum Haushaltsentwurf gewesen. „Die abstruse Idee mit den Steinen im Eselsbach dürfte sich angesichts der Löschteich-Schutzzäune-Urteile und der von Ihnen proklamierten Absicherungsnotwendigkeiten des Stadtweihers eigentlich von selbst erledigt haben“, heißt es einem von den Fraktionschefs Detlef Ehlert und Jan Pfeifer unterschriebenen Brief an Bürgermeister Christoph Schultz. Für den Fall, dass die Stadt dennoch an den Trittsteinen festhalten wolle, erinnere die SPD daran, dass dem der Haushaltsbeschluss und die Mehrheitsfindung dazu entgegen stehe.

Die Partei gehe davon, dass die Stadtverwaltung den Bergisch-Rheinischen Wasserverband darauf hingewiesen habe, dass die Gremien des Rates sich dafür entschieden haben, die Wegeverbindung und die Brücke am Thieleshof aufzugeben und der BRW die vorhandene Wegeführung renaturieren möge. Für den Hauptausschuss Ende dieses Monats erwartet die SPD einen entsprechenden Bericht.

Die Grünen hatten zuvor beantragt, das Thema im Mobilitätsausschuss zu behandeln, wenn nötig in einer Sondersitzung, da vor Beginn der Planungs- oder Baumaßnahmen noch einige Fragen geklärt werden müssten. Anders als die SPD wollen die Grünen allerdings eine neue Brücke am Thieleshof – wie einige Unterfeldhauser auch, die auch weiterhin Unterschriften dafür sammeln, obwohl der ersatzlose Abriss von der Politik bereits beschlossen wurde.

(hup)