Politik in Erkrath Hochwasserschutz ist Thema im Ausschuss

Erkrath · Die Grünen sehen noch großen Nachholbedarf bei den vorbeugenden Maßnahmen.

Blick in die überflutete Morper Allee im Juli 2021.

Foto: dpa/David Young

(Red) Ist seit dem großen Hochwasser im Sommer 2021, das auch Teile von Erkrath schwer traf, genug bei der Vorsorge passiert? Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen bezweifelt das und hat das Thema erneut auf die Tagesordnung setzen lassen. Die öffentliche Sitzung (Ausschuss für Umwelt und Planung) findet am Montag, 30. Oktober, ab 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses an der Bahnstraße 12 statt.

Fraktionssprecher Peter Knitsch vermisst zusätzliche Schutzmaßnahmen entlang der Düssel und an anderen betroffenen Stellen (Sandheide/Hochdahl). Es sei schließlich klar, dass die Klimaveränderungen zu mehr Starkregen führen würden. Die Stadt müse daher endlich handeln und die Vorsorge verbessern. Die Grünen möchten etwa wissen, welche Maßnahmen geplant sind und welchen konkreten Planungs- und Umsetzungsstand sie aufweisen.

Verwaltung will Frauenhofer Bruch als Rückhaltefläche

In der Vergangenheit habe die Stadtverwaltung zum Beispiel den Frauenhofer Bruch an der Düssel, auf dem sich die Neandertaler-Fundstelle befindet, als mögliche Rückhaltefläche für Starkregen genannt. Da dieser nicht nur von großer kulturhistorischer, sondern als FFH-Gebiet (höchste europäische Naturschutzkategorie) auch von überragender Bedeutung für den Naturschutz sei, fragen die Grünen, wie realistisch dieser Vorschlag wohl ist.

Sie wollen wissen, welche Genehmigungen dafür eingeholt werden müssen, welche Erdarbeiten/Eingriffe in die Landschaft nötig sind und ob schon ein Zeitplan vorliegt. Bereits 2022 hatten die Grünen angeregt, Kontakt mit der Stadt Mettmann aufzunehmen und nach Retentionsräumen an der Düssel und dem Mettmanner Bach auf Mettmanner Stadtgebiet zu suchen, da es sich dabei nicht um FFH-Gebiete handele. Auch da wollen die Grünen den aktuellen Stand wissen.

Weiter geht es den Grünen speziell um die besonders gefährdeten Gebiete an der Bachstraße und rund um die Morper Allee und die Mühlenstraße in Alt-Erkrath, in denen vor zwei Jahren durch das Hochwasser in der Düssel zahlreiche Häuser vollgelaufen sind und stark beschädigt wurden. Auch die Situation in Hochdahl und Unterfeldhaus soll betrachtet und verbessert werden. Auch dort waren, etwa durch den Mahnerter Bach in der Sandheide oder die überlasteten Mischwasserkanäle in anderen Stadtteilen, vielfach Keller- und Wohnräume vollgelaufen.

Die Grünen favorisieren die verstärkte Einleitung von Regenwasser in Rückhaltebecken wie den Hochdahler Stadtweiher. Dadurch würden die für Starkregen nicht ausgelasteten Kanäle entlastet und die Situation des Weihers verbessert.

(RP)