Nächste Politikergeneration für Erkrath Kinderparlament für neuen Spielplatz

Erkrath · Mit dem Rahmenkonzept Grün- und Spielflächen Sandheide wurde die Entwurfsplanung zum Spielplatz am Stadtweiher beschlossen. Das Kinderparlament macht jetzt Dampf und fordert die Umsetzung des Leuchtturmprojekts.

Der Spielplatz am Stadtweiher soll als Leuchtturmprojekt die Entwicklung der Freiräume in der Sandheide anstoßen. Geplant ist ein generationsübergreifendes Spiel- und Freizeitangebot für die Anwohner in der Sandheide. Übrigens lautet das Motto für das neue Areal „Dschungel“.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Kinder haben nach Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf Beteiligung an politischen Prozessen. Und von diesem Recht macht Erkraths Nachwuchs gerne Gebrauch. Seit Herbst 2018 tagt das Kinderparlament. Bevorzugte Themen sind Spiel und Sport, Umweltschutz oder Verkehrssicherheit. Das Kinderparlament (Kipa) tagt zweimal im Jahr und wird jedes Jahr neu gewählt. Pandemiebedingt fand jetzt die letzte Sitzung vor der Wahl im Herbst statt.

Auf der inoffiziellen Tagesordnung standen die Präsentation der Pläne für den neuen Spielplatz am Stadtweiher, eine Vorstellung des Kinder- und Jugendrates NRW, sowie die Beantwortung zahlreicher Anfragen durch die Verwaltung. Neben Bürgermeister Christoph Schultz als Vorsitzendem nahmen Schul-Abteilungsleiterin Julia Wallborn, Ralf Hezel als Fachbereichsleiter Tiefbau, Straße, Grün sowie Jugendamtsleiter Yasin Demirtas an der Sitzung teil.

Die jungen Abgeordneten des Kinderparlaments bei der Arbeit.

Foto: Stadt Erkrath

Am Stadtweiher entsteht
ein „Leuchtturmspielplatz“

Von ursprünglich über 70 „Abgeordneten“ haben immerhin fast die Hälfte bis zum Ende der zwei Jahre durchgehalten – engagiert und ernsthaft bei der Sache. Exemplarisch ist das am Projekt Spielplatz am Stadtweiher abzulesen. Er soll im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms „Soziale Stadt Sandheide“ mit Landesförderung neu gebaut und zum sogenannten „Leuchtturmspielplatz“ für den Stadtteil Hochdahl aufgewertet werden. Markus Schürmann von Büro ST-Freiraum stellte den aktuellen Stand der Planung vor, der sich allerdings seit der vergangenen Präsentation nicht groß verändert hat.

Das Leitmotiv bleibt ein „Dschungel“, das von der dort nistenden Papageienpopulation herrührt und sich in der naturnahen Gestaltung des Spielplatzes wiederfinden soll. Es wird einen barrierefreien Kleinkinderspielbereich, einen Bereich für die größeren Kinder und einen Sportbereich für alle Generationen geben, nämlich eine Calisthenics-Anlage – einen Fitness-Park unter freiem Himmel.

Herzstück wird ein Spielturm mit „Roter Rutsche“, die den alten Spielplatz jahrzehntelang geprägt hatte und unbedingt beibehalten werden soll. Die Kinder befürworteten die Planungen einstimmig. Die Ausführung der Maßnahme ist ab Ende 2021 geplant und soll im Frühjahr 2022 abgeschlossen werden.

Dominik Budych (19) aus Haan stellte den Kinder- und Jugendrat NRW, den Dachverband aller kommunalen Gremien vor, und warb dafür, dass auch Kinder aus Erkrath sich dort beteiligen mögen. Die Ziele des KJR seien die überregionale Vernetzung, der Aufbau neuer kommunaler Gremien, sowie die politische Aufklärung (Vielfalt und Toleranz). Vier Kinder aus dem Kipa hatten bereits Interesse bekundet und warben per mündlicher Vorstellung oder Videopräsentation für ihre Kandidatur.

Schließlich wurden Laura (12) und Joena (14) mit je 13 Stimmen zu Delegierten gewählt, Can und Cornelius werden ihre Stellvertreter. „Damit seid ihr die Allerersten aus eurer Stadt“, sagte Dominik Budych. Bürgermeister Christoph Schultz lobte das Kinderparlament für seine zweijährige Arbeit und verteilt die neuen Stadtgutscheine als kleines Dankeschön.