Erkrather feiern Erntedankfest
Das Wetter spielte nicht immer mit, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Viel Applaus gab es für den „Kärntner Express“.
Erkrath. Das 34. Erkrather Erntedankfest erinnerte an eine sehr viel kleinere Version des Bürgerfestes zum Stadtjubiläum im Sommer. Wieder diente die Markthalle als „Bierzelt“, während sich die Erkrather Vereine und Firmen mit eigenen Ständen auf dem Bavierplatz präsentierten. Nur diesmal waren es eben deutlich weniger. Das sorgte für eine geradezu gemütliche Atmosphäre, als die Bürger am Samstagnachmittag nach und nach eintrudelten, um sich eine gute Zeit zu machen.
Bereits am Freitagabend war der traditionelle Erntebaum mit Musik und Treckern durch die Straßen getragen und im Bavierpark aufgestellt worden. Bürgermeister Christoph Schultz eröffnete dann zusammen mit seinen Stellvertreterinnen Regina Wedding und Sabine Lahnstein das Erntedankfest, das in diesem Jahr wegen des Feiertags am Montag über drei Tage gehen konnte. Daraus ergab sich zwangsläufig, dass das Wetter nicht immer mitspielte. Der Sonntagvormittag war grau und verregnet, dafür blieb es zur Haupt-Feier-Zeit am Samstagabend trocken und sonnig.
Renate Bucher-Unger, Ehefrau des Vereinsvorsitzenden des „Regenbogenland“
Eine ungewöhnliche Freundschaft verbindet Erkrath mit Eberndorf in Kärnten. Schon seit die Ecroder Jonges 1982 in Österreich urlaubten, kommt die Partyband „Kärntner Express“ jedes Jahr nach Erkrath, um dem Erntedankfest den musikalischen Rahmen zu geben. Bis zum Jahr 1991 ein Sextett, sind die Jungs inzwischen zu dritt unterwegs, in neuer Besetzung, und spielen oberkrainer Musik, Schlager und Stimmungsmusik, „quer durch den Gemüsegarten“, wie es Frontmann Sepp Germadnik formuliert. Die Alpenmenschen scheinen sich in Erkrath wohl zu fühlen, sonst hätte die Partnerschaft nicht so lange gehalten.
Der Awo-Ortsverein Hochdahl bot weihnachtliche Deko-Artikel, Geschirr und selbstgemachte Marmeladen für den guten Zweck an. Alle Einnahmen und Spenden vom Samstag gehen an das Kinderhospiz „Regenbogenland“ in Düsseldorf-Gerresheim. „Wir freuen uns über jeden, der spendet oder etwas kauft. Wir wollten den Leuten auch etwas anbieten, statt nur eine Sammelbüchse aufzustellen“ sagt Renate Bucher-Unger, Ehefrau des Vereinsvorsitzenden und ehemaligen Bürgermeisters Rudolf Unger.
Nebenan stellte sich der Rassegeflügelzüchter-Verein vor. Vorsitzender Karl Wahnemühl hatte Kopenhagener Elstern, eine seltene Ziertauben-Rasse, mitgebracht, die den Trubel um sie herum genauso tapfer durchhielten wie die Zwerg-Wyandotten einen Käfig weiter. Es war ein kleines, aber feines Volksfest, mit einigen Kirmesbuden und einer ausreichenden Auswahl an Leckereien, die die Vereine und Metzgermeister Dirk Hanten feilboten.
Man konnte wählen zwischen Raclette und Wein, Brathendln nach bairischer Art (Hanten) und den typischen Reibekuchen, die bei keinem Fest fehlen dürfen. Die Reibekuchen, die sonst von der Feuerwehr gebraten worden waren, übernahm diesmal der „Erkrather e.V.“. Bei den Letzten Hängern gab es Kuchen und Torte, bei der Großen Erkrather KG und Currywurst/Pommes und Oktoberfestbier. Wenn das Wetter hielt, konnte es spät werden.