Erkrather Feuerwehr hat filmreifen Auftritt
Die Feuerwehren tun sich schwer, neue Mitglieder anzuwerben. Ein Imagefilm soll helfen. Auch Erkrather spielen mit.
Erkrath. Ein Feuerwehrmann durchsägt einen Baum, andere schleppen Sandsäcke bei Hochwasser, ein Pferd wird aus dicken Rauchschwaden gerettet. Bilder, die die Feuerwehr in Aktion zeigen. Aber auch eine andere Seite beleuchtet der Film. Zum Beispiel Menschlichkeit, wenn ein Feuerwehrmann einem Mädchen seinen Helm aufsetzt. Oder Kameradschaft, wenn die Kollegen nach getaner Arbeit zusammen in der Umkleide scherzen. Mit der landesweiten Aktion unter dem Motto „Freiwillige Feuerwehr. Für mich. Für alle” erhoffen sich die Wehren neue Mitglieder anwerben zu können.
Der Kampagnenspot zeigt 20 Feuerwehrleute aus neun Freiwilligen Feuerwehren in ganz NRW, vier davon stammen aus Erkrath: Martina Schlebusch, Stefanie Feuerhahn, Daniel Nitschke und Ron Bambrowicz. Die vier Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Erkrath haben sich mit einem Film für die Kampagne beworben und darin erklärt, warum sie gern für die Kampagne mitmachen würden. „Ich bin erst seit anderthalb Jahren mit dabei und habe noch nicht ganz so viel erlebt wie meine Kollegen“, sagt Stefanie Feuerhahn (24).
Anders Marina Schlebusch. Die 54-Jährige blickt mittlerweile auf 33 Jahre bei der Feuerwehr zurück, mit vielen schönen, aber auch traurigen Erlebnissen. „Es ist wichtig, dass wir unsere Arbeit repräsentieren und andere motivieren, sich bei uns zu engagieren“, erklärt die dienstälteste Feuerwehrfrau aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf.
Herbert Reul, NRW-Innenminister
Zurzeit haben die 369 Freiwilligen Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen mehr als 87 000 aktive Mitglieder. In Erkrath sind es 122 in den Löschzügen Alt-Erkrath, Millrath und Trills, davon 107 Männer und 15 Frauen. „Ich bin über meinen Nachbarn zur Freiwilligen Feuerwehr gekommen und dort hängengeblieben“, sagt Daniel Nitschke und das seit rund sechs Jahren. Er wolle einfach Gutes tun.
Nitschke kam den Erzählungen seiner Kollegen zufolge die anstrengendste Aufgabe im Imagefilm zuteil. „Drei Stunden musste er unter Atemschutz drehen“, sagt Schlebusch. „Eigentlich sollte ich die Feuerszene machen“, ergänzt Ron Bambrowicz, „doch Daniel wollte es so sehr, so dass ich ihm den Job überlassen habe.“
Besonders spannend an den Dreharbeiten, die in Wetter an der Ruhr und bei der Berufsfeuerwehr in Dortmund stattfanden, war für die vier Erkrather, wie aus dem Nichts ein Film entstehen konnte. Für die Szene, in der ein Baum durchsägt wurde, musste ein Nadel- zu einem Laubbaum umfunktioniert werden. „Kurzerhand wurden die Nadeln entfernt und Äste mit Blättern angeklebt“, sagt Oberbrandmeister und Gruppenführer Bambrowicz. „Wir haben auf jedes Detail geachtet.“ Am schlimmsten seien die Wiederholungen für eine Szene gewesen. Das sei schon etwas anders als in der Realität.
Der Kampagnenfilm feierte in Wetter an der Ruhr Premiere. Dort sagte NRW-Innenminister Reul (CDU), der auch unter den Gästen war: „Die Freiwilligen Feuerwehren leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Deshalb wollen wir mit dem Film noch mehr Menschen für die nordrhein-westfälische Feuerwehrfamilie begeistern.“