Taschenbuch mit Tipps Erkratherin hilft, den Job zu finden
Erkrath. · Karriereberaterin Cornelia Riechers zeigt in ihrem neuen Bewerbungsratgeber, wie ein Zeugnisentwurf entsteht.
Einen Comic-Neanderthaler hat Cornelia Riechers für das Cover ihres neuesten Karriereratgebers ausgewählt. Mühsam, mit heraushängender Zunge, meißelt das Comic-Männchen Worte wie „stets bemüht“, „kontaktfreudig und gesellig“ oder „insgesamt zu unserer Zufriedenheit“ in ein Steintafel-Zeugnis.
Damit spannt die Erkratherin mit ihrem vierten Buch nicht nur einen Bogen zu ihrer Wahl-Heimat nahe des Neandertals. Vielmehr nutzt sie den sympathischen, aber leicht überfordert scheinenden Steinzeit-Arbeitgeber, um die provokante Frage zu stellen: „Ist das Arbeitszeugnis ein Relikt aus der Steinzeit?“ Die Themen Jobsuche und Bewerbung – und wie man diese optimiert – sind für viele Erkrather aktuell. Und das nicht erst, seit Corona unsere Arbeitswelt verändert hat.
Seit 1987 ist die Expertin
im Personalwesen tätig
Denn schon in „Vor-Corona-Zeiten“ besuchten zahlreiche Bürger die Lesung der Autorin im Kurhaus an der Bahnstraße, um von Insider-Tipps aus dem Personalwesen zu profitieren und Antworten auf Bewerbungs- und Karrierefragen zu erhalten. Bereits seit 1987 ist Riechers im Personalwesen tätig. 1993 gründete sie ihr eigenes Unternehmen für Karriereberatung, das sie bis Anfang 2019 leitete.
Neben Privatpersonen berät Riechers auch Unternehmen in Erkrath und Umgebung zu Personalthemen. So zum Beispiel die Firma Thiel & Hoche in Unterfeldhaus.
„Der externe Blickwinkel ist manchmal eine gute Ergänzung zum eigenen Know-how im Personalmanagement. Und wir sind froh über den kurzen Weg zu einer ortsansässigen Expertin”, sagt Andreas Buchloh, Geschäftsführer von Thiel & Hoche.
Ihr Wissen gab Riechers immer schon gerne weiter – 2008 erstmals in Buchform: Der paradoxe Bewerbungsratgeber „So bleiben Sie erfolgreich arbeitslos” ging das Thema Jobsuche damals ironisch an. Mit „Arbeitszeugnis selbst schreiben – Booster für Ihre Bewerbung“ veröffentlichte Riechers nun ihr viertes Buch. Um das Thema auch rechtlich korrekt widerzuspiegeln, holte sie einen Rechtsanwalt als juristischen Berater mit an Bord.
„Viele denken, Arbeitszeugnisse liest doch sowieso keiner“, sagt Cornelia Riechers, und ergänzt: „Damit liegen sie jedoch falsch. Auch heute noch kann das Arbeitszeugnis bei der Jobsuche über Zu- oder Absage entscheiden. Doch für das Aufsetzen eines Zeugnisses nehmen sich viele Arbeitgeber nicht mehr die nötige Zeit. Stattdessen nutzen sie Softwareprogramme, die einen 08/15-Zeugnisentwurf angeblich in 15 Sekunden erstellen.“
In ihrem Buch zeigt die Autorin, wie Arbeitnehmer einem solchen Pauschalzeugnis vorbeugen, indem sie selbst einen professionellen Zeugnisentwurf schreiben und ihn so gestalten, dass er die Bewerbungschancen deutlich erhöht. Die Tipps reichen von A wie Aufgabenbeschreibung über B wie Beendigungsformel bis Z wie zusammenfassende Leistungsbeurteilung.
Der Leser erfährt, wie Personalentscheider Zeugnisse lesen und was man tun kann, wenn man bereits ein inakzeptables Zeugnis erhalten hat. Außerdem enthält der Ratgeber Checklisten und Mustervorlagen für Arbeitszeugnis, Zwischenzeugnis, Referenzschreiben und Referenzliste. Mit den zahlreichen Anleitungen, Beispielen und Praxistipps ist Riechers‘ Buch auch für Personalverantwortliche, die ihren Mitarbeitern Arbeitszeugnisse ausstellen müssen, eine hilfreiche Informationsquelle.