Feuerwehrwache nicht mehr zeitgemäß
Bei einem Rundgang mit der WZ zeigt der Feuerwehrchef Guido Vogt, warum ein Neubau der Feuerwache dringend notwendig ist.
Hochdahl. Einen Neubau der Feuerwehrwache an der Schimmelbuschstraße im laufenden Betrieb, das kann sich ihr Chef Guido Vogt nicht vorstellen. „Eine Operation am offenen Herzen, wie soll das hier gehen?“, fragt er beim Rundgang durch die 1983 bezogenen Räume.
„Die Feuerwehr wurde hier in ein leerstehendes Firmengebäude gebaut“, sagt Vogt. Damals beschäftigte die Wehr 20 hauptamtliche Kräfte, heute sind es 60. Mehr Platz als vor 30 Jahren haben sie aber nicht. Und deshalb soll die Feuerwehr eine neue Wache erhalten, modern und zeitgemäß. Nach den Ferien wird über den Bau und dessen künftigen Standort entschieden.
„Hier funktioniert alles, die Bürger müssen sich keine Sorgen machen, aber es ist eben alles auf Kante“, sagt Vogt. „Das ist alles eine Frage der Organisation.“ Zwei Duschen, zwei Toiletten und drei Waschbecken stehen beispielsweise den 16 Frauen und Männern im 24-stündigen Wachbetrieb zur Verfügung. „Da stehen die ersten etwas füher auf, damit hier alle nacheinander duschen können“, sagt Vogt.
Der Umkleideraum der Frauen — dort wurden früher die Putzmittel gelagert — hat kein Fenster, die Dusche teilen sie sich mit den Männern der freiwilligen Wehr — und den Putzmitteln. Wäsche trocknet auf den Fluren, die Betten in den Ruheräumen müssen jeden Morgen abgezogen werden, die Wäsche verschwindet in großen Plastikboxen, richtig auslüften kann sie nicht.
„Früher hatte jeder Mitarbeiter sein eigenes Bett“, sagt Vogt. „Das haben wir auch lange versucht einzuhalten, aber irgendwann reichte der Platz nicht mehr.“ Fehlender Raum ist das Hauptproblem von Vogt und seinen Mitarbeitern. „Wir können hier nichts mehr anbauen. Wir nutzen wirklich jede Ecke.“
Zweckmäßig ist alles, es funktioniert und ist sauber. Den Anforderungen an eine moderne Feuerwehrwache entsprichen das Gebäude und dessen Ausstattung nicht mehr. Einen sogenannten Schwarz-Weiß-Bereich gibt es nicht. Parken Fahrzeuge aus Platzgründen auf dem Hof, muss der Fahrer eines großen Einsatzfahrzeugs mitunter noch einmal zurücksetzen, bevor er den engen Hof verlassen kann.
„Vor 30 Jahren war Energiesparen kein Thema“, sagt Vogt. Weil die Erkrather Feuerwache keinen Turm hat, in dem unter anderem die Schläuche trocknen können, gibt es dafür eine entsprechend lange Maschine. „Zwei Stunden lang werden die Schläuche mit warmer Luft getrocknet“, sagt Vogt. An den entsprechenden Stromverbrauch mag er gar nicht denken. „Aber deshalb muss eine Wache, die jetzt gebaut wird, mit Blick auf die kommenden 50 Jahre gebaut werden“, fordert Vogt.