Büroräume statt Kaffeegenuss
Das Café Kaiser am Bavierpark ist endgültig geschlossen. Das ehemalige Kurhaus wird nun komplett zu einem Bürogebäude.
Erkrath. Der letzte Kaffee ist getrunken, das letzte Stück Torte serviert. Die Tür zum Café Kaiser im ehemaligen Kurhaus an der Bahnstraße ist endgültig geschlossen. Die Schirme stehen noch auf der Terrasse und die Aufschrift „Café Kaiser“ verziert nach wie vor die Fassade. Aber ein Blick durch die Fenster offenbart: Die Innenräume sind fast komplett ausgeräumt, Tische, Stühle und die Ladentheke sind verschwunden, nur ein paar restliche Kisten und Leitern sind übrig geblieben.
Im April hatte der Betreiber Uwe Liebergall angekündigt, den Betrieb aufgeben zu wollen (WZ berichtete). Ursprünglich sollte das schon im Mai der Fall sein, dann verlängerte Liebergall noch einmal, weil sich kein Nachmieter fand. „Wir schließen zum 31. Juli“, kündigt er auf seiner Internetseite an — nun war es doch schon ein paar Tage früher.
Erst 2007 hatte Gert Lahnstein das 1833 erbaute Kurhaus am Bavierpark gekauft und renoviert. Das Erdgeschoss hatten Uwe und Alexandra Liebergall gepachtet und im Sommer 2008 dort ihr Café Kaiser eröffnet. Nach nur fünf Jahren ist es nun vorbei mit der Möglichkeit, Kaffeespezialitäten und selbst gebackene Kuchen und Torten zu genießen, ganz nach Art der Wiener Kaffeehäuser.
Denn auf die Liebergalls wird kein anderer Gastronom folgen. Zeitweise kursierten Gerüchte, ein Restaurant würde im Kurhaus eröffnet werden. „Die Mieterin, die die Räume in der oberen Etage als Büros gemietet hat, wird auch die untere Etage übernehmen und als Büroräume nutzen“, stellt jetzt der zuständige Immobilienmakler Wilfried Stin klar.
Nach Informationen unserer Zeitung ist das ehemalige Kurhaus — ein denkmalgeschütztes Gebäude — nicht allzu einladend für gastronomische Betriebe, da zum Beispiel für ein Restaurant gegebenenfalls Umbauten erforderlich sein könnten, die mit dem Denkmalschutz kollidieren würden.
Liebergalls betreiben ihr Hauptgeschäft — ein Café mit Rösterei — in Velbert und zwei weitere Filialen in Velbert-Langenberg und Mettmann. Zurzeit errichten sie in einem stillgelegten Güterbahnhof in Heiligenhaus eine Rösterei mit gastronomischem Betrieb auf 500 Quadratmetern direkt am Panoramaradweg. Im Herbst soll die Eröffnung sein.